Mittwoch, 21. Dezember 2022

Das Kartell


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Philipp Noyce

Amerikaner in Kolumbien...

Nach dem großen Kinoerfolg von "Die Stunde der Patrioten" enttäuschte auch das dritte Abenteuer nicht, dass der CIA Agent Jack Ryan im Kino zu bewätigen hatte. "Das Kartell" toppte das gute Ergebnis des Vorgängers noch und spielte im Jahr 1994 ca. 215 Millionen US-Dollar in die Kasse. Damit landete Philip Noyces Politthriller sogar unter den zehn erfolgreichsten Filmen des Jahres. In beiden Filmen war nicht nur der gleiche Regisseur beauftragt worden, auch Hauptdarsteller Harrison Ford ist geblieben und somit setzten die Macher auf die bewährten Zutaten. Beide Filme sind spannend und zum Glück setzte man hier nicht nur auf die genreüblichen Zutaten, sondern zeigt auch Interesse an den Figuren und an deren Motive. Auch mit der Kritik an den Menschen, die am Machthebel sitzen, wird nicht gespart. Während "Die Stunde der Patrioten" zeigt, dass Jack Ryan und seine Familie durch den Hass eines Terroristen ständig in Lebensgefahr gerät, wird er diesmal von seinem Chef bei der CIA Admiral James Greer (James Earl Jones) zu seinem Stellvertreter ernannt. Greer ist unheilbar an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt und hat das meiste Vertrauen zu seinem Mitarbeiter Jack. Er rät Jack auch niemandem ganz zu vertrauen, der einen Machtposten bei der CIA oder auch in der Regierung in Washington besitzt. Und Jack wird tatsächich durch die Drogengeschäfte, die in Kolumbien laufen, in einen undurchsichtigen Fall hineingezogen. Die US-Küstenwache hat ein Schiff in der Karibik abgefangen, die Kurs auf die USA hatte. Dort findet man den amerikanischen Geschäftsmann Peter Hardin und seine gesamte Familie von der kolumbianischen Besatzung ermordet. Es kommt heraus, dass Hardin Geld für das südamerikanische Cali-Kartell Geld gewaschen hat. Das Blutbad hat der Drogenboss Escobedo (Miguel Sandoval) befohlen, weil dieser es als erwiesen sah, dass Hardin ihm um Millionen von Drogengeldern betrogen hatte. Das brisante an diesem Mordfall ist jedoch, dass Hardin einer der besten Freunde vom amerikanischen Präsidenten Bennett (Donald Moffat) war. Deshalb ermächtigt er den nationalen Sicherheitsberater James Cutter (Harris Yulin) verdeckte Operationen in Kolumbien einzuleiten, um das Kartell zu zerschlagen. Gemeinsam mit dem karrieregeilen Bob Ritter (Henry Czerny), dem stellvertretenden CIA-Chef für Operationen, wird heimlich mit dem CIA Agenten John Clark (Willem Dafoe) eine Sondereinheit von 12 Männern rekrutiert, die in Kolumbien diesen Krieg entfachen soll. Der Plan ist, dass die Kartelle glauben, dass einheimische Konkurrenten hinter diesen Attacken stecken. Jack Ryan weiß natürlich nichts von diesen geheimen Operationen und gibt vor dem Kongress deshalb fälschlicherweise an, dass es keine militärische Beteiligung der USA geben wird. Präsident Bennett hat vor das Vermögen von Escobar zu beschlagnahmen, es handelt sich um die hohe Summe von 650 Millionen Dollar. Deshalb schickt er Jack Ryan nach Bogota, um mit der kolumbianschen Regierung darüber zu verhandeln. Er tappt nicht nur in einen Irrgarten voller Intrigen, sondern mehr als einmal wieder in höchste Lebensgefahr...




In der Rolle von Colonel Felix Cortez, Escobars Berater mit eigenen Plänen, ist Joaquim del Ameida zu sehen. Anders als im ersten Film spielt diesmal Ryans Ehefrau Dr. Cathy Ryan, gespielt von Anne Archer, keine große Rolle. Sie ist diesmal nicht in unmittelbarer Lebensgefahr, bekommt aber ständig mit, dass ihr heldenhafter Gatte immer dort ist, wo gerade die Gefahr am größten ist. Für einen meisterhaften Politthriller ist "Das Kartell" genauso wie sein Vorgänger natürlich zu kommerziell und glattgebügelt (das Showdown erneut mit Indiana Jones Touch), aber an Spannung und gutem Unterhaltungswert wurde nicht gespart und Noyce beweist einmal mehr seine Professionalität, dass er publikumswirksame, actionreiche und intelligente Hochglanzthriller inszenieren kann.
Für Hauptdarsteller Harrison Ford war diese Zeit Anfang der 90er extrem erfolgreich. Er begeisterte das Kinopublikum etwa zur gleichen Zeit auch als Dr. Richard Kimble in "Auf der Flucht".




Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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