Samstag, 3. Dezember 2022

Frantic


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Roman Polanski

Lost in Paris...

In den 80er Jahren drehte Roman Polanski nur zwei Filme. Der 1986 entstandene Abenteuerfilm "Piraten" wurde aber ein Flop und der zwei Jahre danach entstandene Neo Noir "Frantic" lief in den USA auch nicht so gut wie erhofft. Er spielte dort zwar 18 Millionen Dollar ein, aber dieser Umsatz deckte noch nicht mal das Budget des Thrillers. Immerhin lief "Frantic" in anderen Ländern sehr gut - in Frankreich beispielsweise wurden mehr als 1 Million Kinokarten bezahlt. Bei den Kritikern kam "Frantic" aber ganz gut an. Natürlich war den polnischren Regisseur kein weiteres Meisterwerk wie "Rosemarys Baby", "Tanz der Vampire" oder "Chinatown" gelungen, aber phasenweise ist ihm mit "Frantic" doch ein fesselnder Thriller gelungen, in dem eine Frau in einem fremden Land plötzlich und unerwartet verschwindet.
Harrison Ford ist Dr. Richard Walker, ein Chirurg, der zu einem medizinsichen Kongreß nach Paris gereist ist. Walker soll dort eine Rede halten. Seine Frau Sondra (Betty Buckley) begleitet ihn auf der Reise. Walker spricht kein französisch, seine Frau beherrscht die Sprache etwas besser. Als die beiden in ihrem Hotelzimmer angekommen sind, merken sie, dass der Koffer, den sie auf dem Flughafen mitnahmen, gar nicht Ihnen gehört. Die Koffer wurden verwechselt. Während Walker duscht, bekommt seine Frau einen Anruf, ihr Mann aber gar nicht hören kann. Danach ist Sondra spurlos verschwunden. Es muss etwas mit dieser Verwechslung der Koffer zu tun haben. Aber keiner kann Walker helfen. Weder der Hotelmanager, das dortige Personal noch die US-Botschaft. Auch die französische Polizei ist nicht sehr kooperativ. Sie nehmen an, dass die Frau bald wieder auftaucht. Walker weiß aber, dass sie in Gefahr schwebt. Diese Befürchtungen werden von einem Alkoholiker bestätigt, der gesehen haben will wie eine blonde Frau von zwei Typen in ein Auto gezwungen wurde. An der Stelle dieser Konfrontation findet Walker auch das Armband mit dem Ausweis seiner Frau. Als Walker die Suche selbst fortsetzt, stößt er auf einen Tatort, an dem er die junge Michelle trifft, die am Flughafen Sondras Koffer mit ihrem eigenen verwechselt hat. Er erkennt, dass Michelle (Emmanuelle Seigner) eine professionelle Drogenschmugglerin ist, weiß aber nicht, für welche zwielichtigen Dealer sie angeheuert wird. Michelle hilft Walker widerwillig bei seinem Versuch, herauszufinden, was in ihrem vertauschten Koffer war und wie er den Inhalt gegen die Rückkehr seiner entführten Frau eintauschen kann...




In der Rolle der Michelle ist Polanskis Ehefrau Emmanuelle Seigner zu sehen, mit der er seit 1989 verheiratet ist. Sehr hitchcocklike sind die beiden Szenen auf den Dächern von Paris. Der rennomierte Chirurg ist zwar mit der Situation völlig überfordert, aber er lässt nich locker seine Frau lebend zu finden. Ein Protagonist, der durch die Kulissen eines realen Alptraums wandelt. Die Figur könnte natürlich gut aus einem Hitchcock Film entsprungen sein, aber sie ist auch nicht untypisch in der schwarzen Serie. Sieht man zuerst die Welt der noblen Hotels der französischen Metropole führt der Weg aber immer mehr in die zwielichtige Welt von Nachtclubs, Hinterhäusern, zu Drogendealern und Gestalten, die sch in der Subkultur bewegen. Grace Jones großartiger 80s Song "I´ve seen that face before" begleitet den Film. 






Bewertung: 7,5 von 10 Punkten
 

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