Sonntag, 25. Dezember 2022

Am goldenen See


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Mark Rydell

Ein Grießgram verändert sich...

Der größte Erfolg für Regisseur Mark Rydell (Die Cowboys, The Rose, Der Gauner, Menschen am Fluß) war der 1981 gedrehte Film "Am goldenen See", der ein enormer Publikumserfolg mit einem Umsatz von 119,3 Millionen Dollar und damit der zweitumsatzstärkste Kinofilm des Jahres 1981 wurde. Damit spielte er in den USA mehr Geld ein als die üblichen Blockbuster "Superman II", "Cannonball Run" oder "For your eyes only". Lediglich Steven Spielbergs "Jäger des verlorenen Schatzes" war nicht einholbar.
Obwohl die Verfilmung gerade auch durch die idyllische Location am See wirkt, entstand Rydells film nach einem Theaterstück von Ernest Thompson. Der Autor schrieb auch das Drehbuch zum Film.
Die Hauptattraktion ist aber die Besetzung mit den Altstars Henry Fonda und Katharine Hepburn.
Es war Fondas ebenso berühmte Tochter Jane, die unbedingt wollte, dass der Vater die Rolle des grießgrämigen, emeritierenden Universitätsprofessor Norman Thayer jr. spielt - ausserdem war es ihr Wunsch einmal gemeinsam in einem Film mit dem Vater aufzutreten.
Die Vater-Tochter-Beziehung, die auf der Leinwand dargestellt wurde, entsprach weitgehend der Beziehung zwischen den beiden Fondas im wirklichen Leben.
Traditionell verbringt das betagte Ehepaar Ethel (Katharine Hepburn) und Norman Thayer (Henry Fonda) ihren Sommer in ihrem Ferienhaus am Golden Pound See im Norden von New England. Ethel bemerkt bei der Ankunft, dass die Seetaucher auf dem See rufen, um die beiden willkommen zu heißen, doch Norman behauptet stur, dass er nichts hört. Norman wird bald 80 Jahre und er hat teilweise starke Probleme mit seinem Gedächtnis, er versucht diese Schwachstellen aber zu verbergen und spricht viel über das Älterwerden und den Tod, der immer näher kommt. Seinen Mitmenschen gegenüber verhält er sich meistens eher schroff, es ist aber eher so, dass er sich selbst vor Verletzungen damit schützen möchte.
Etwas Abwechsung sorgt Charlie (Martin Lanteau), der die Post mit seinem Boot zu den Empfängern bringt. Ein Brief ist von Tochter Chelsea (Jane Fonda), die sich nur noch selten bei den Eltern meldet. Sie und ihr Vater sind sich fremd. Chelsea kündigt ihren Besuch mit ihrem neuen Verlobten Dr. Billy Ray (Dabney Coleman) an, der Zahnarzt ist. Auch dessen pubertierender Sohn Billy Ray jr. (Doug McKeon) kommt mit.
Vor ihrer Abreise in den Urlaub nach Europa bitten Chelsea und Bill die Thayers, Billy einen Monat lang bei sich wohnen zu lassen, damit sie etwas Zeit für sich haben. Norman, der aufgrund seines 80. Geburtstags und seines Herzklopfens noch seniler und zynischer als sonst wirkt, stimmt Billys Aufenthalt zu.
Billy ist zunächst sauer darüber, dass er mit älteren Fremden allein gelassen wird, die keine Freunde in der Nähe haben. Er nervt sich auch über Normans schroffe Art, aber schließlich findet er Gefallen an den gemeinsamen Angelabenteuern am Golden Pond. Billy beginnt auch, in der Hütte gerne Bücher zu lesen, die der Grießgram ihm empfohlen hat...



"On golden Pond" - so der Originaltitel - ist natürlich ein Wohlfühlfilm, der ein gutes und warmes Gefühl hinterlässt.
Die Annäherung des mürrischen Alten mit einem aufmüpfigen Jungen ist richtig was fürs Herz.
Natürlich ist ein bisschen Kitsch mit dabei, aber durch die hervorragenden Schauspielerleistungen wird diese kleine Schwachstelle im Nu wieder wettgemacht. Der Film war auch neben "Stunde des Siegers" und "Jäger des verlorenen Schatzes" einer der Gewinner der Oscarverleihung 1982. In den Kategorien bester Film, Beste Regie Mark Rydell, beste Kamera, bester Schnitt, beste Nebendarstellerin Jane Fonda und bester Ton blieb es bei einer Nominierung. In den Kategorien der besten Schauspieler fegten die Altstars Henry Fonda und Katharine Hepburn die Konkurrenz weg und gewannen den Oscar. Auch der Autor Thompson konnte den Preis für das beste adaptierte Drehbuch entgegennehmen. Zu Recht - denn die Dialoge sind hervorragend. Es war die letzte Filmrolle des bereits erkrankten Henry Fonda.



Bewertung: 8 von 10 Punkten. 
 

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