Samstag, 3. Dezember 2022

Helden der Nacht


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: James Gray

Der größte Gewissenskonflikt....

2007 kam James Grays Nachfolger zu seinem Neo Noir "The Yards" in die Kinos. Dieser wurde leider an der Kasse ein Flop, doch darf sicherlich aufgrund seiner vorzüglichen Qualität sehr gelobt werden. Die Zusammenarbeit zwischen dem Filmemacher mit den beiden Schauspielern Marc Wahlberg und Joaquin Phoenix war so inspirierend, dass sie auch in "Helden der Nacht - We own the Night" als Hauptdarsteller engagiert wurden.
Der Film mit dem ca. 20 Millionen Budget machte an der Kasse gute Umsätze...insgesamt spielte er ca. 55 Millionen Dollar ein. Auch "Helden der Nacht" spielt im Dschungel der Großstadt und darf als Neo Noir bezeichnet werden. Allerdings erreicht er nicht die Qualität von "The Yards", denn James Gray hat zugunsten der Kommerzialität die Ambivalenzen vergessen, die den Vorgänger auszeichneten und in die Nähe mit dem Werken von Abel Ferrara oder Martin Scorsese stellten. "Helden der Nacht" ist ein Copmovie mit einem Robert Duvall in der Schlüsselrolle des Vaters der beiden ungleichen Söhne Joe Grusinsky (Wahlberg) und Bobby Green (Joaquin Phoenix).
Möglicherweise ist sogar die Ausgangslage selbst, die dann an manchen Stellen der Geschichte Fragen aufwirft, die der Film gesamthaft nicht lösen kann...man muss als Zuschauer die Wendung in der Geschichte einfach schlucken.
"Helden der Nacht" spielt in Brooklyn, New York gegen Ende der 80er Jahre. Bobby Green ist der Manager des Nachtclubs El Caribe in Brighton Beach, der leider auch ein Treffpunkt von Gangstern und Mafiabossen ist. Der Drogenboss Vadim Nezhinski (Alex Veadov) wird heimlich vom NYPD observiert, denn eine riesige Drogenlieferung soll in der Stadt ankommen. Das brisante an der Ausgangskonstellation ist, dass Bobby Green eigentlich Grusinsky heißt und sein Vater Chef der Polizei ist. Auch Bobbys jüngerer Bruder Joe ist mit Leib und Seele Gesetzeshüter und er als junge dynamische Kraft hat vor dem Drogenboss das Handwerk zu legen. Leider hat auch Vadim einen Verwandten, der eine Rolle in diesem Geflecht von Mobstern und Cop spielt. Sein Onkel Marat Buzhayey (Moni Moshonov) ist Besitzer des Nachtclubs, der von Bobby gemanagt wird. Und Bobby hat im geschäftlichen Bereich Ambitionen - er würde gerne ein noch größeres Projekt für seinen Chef übernehmen. Gemeinsam mit seiner äusserst attraktiven Freundin Amanda Juarez (Eva Mendez) sieht er schon die Dollars rollen...





Doch mit dieser Ausgangslage ist nur allzu logisch, dass er irgendwann in Lage kommt sich zwischen seinen Gangsterfreunden und seiner aufrechten Familie zu entscheiden. Und dies geht nicht ohne Opfer. Die Versatzsücke aus denen gute Noirs gestrickt sind: Alle vorhanden. Leider ist es die Unglaubwürdigkeit der Geschichte, die dem Film an einigen Stellen die Dynamik raubt. Hier hätte der Regisseur etwas mehr an den Beweggründen der Wandlung arbeiten müssen. Robert Duvall macht wie immer eine gute Figur und auch an den anderen Darstellern gibt es nichts auszusetzen. Gray hatte keine Mühe Marc Wahlberg so stimmig zu besetzen, dass man von den besten Leistung des Schauspielers sprechen kann. Phoenix ist sowieso immer stark, hier hat er aber mit seinem Sinneswandel in der Geschichte leider eine undankbare Aufgabe zu lösen. Natürlich hat Grays Film auch spannende Szenen, aber insgesamt hat man das Gefühl, dass der Regisseur hier unter seinen Möglichkeiten inszeniert hat.




Bewertung. 6,5 von 10 Punkten. 

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