Samstag, 3. Dezember 2022

The Big Easy - der große Leichtsinn


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Jim McBride

Korruption in New Orleans...

Jim McBride machte erstmalig mit seiner Regiearbeit "Atemlos" von sich Reden. Dieser Neo Noir aus dem Jahr 1983 mit Richard Gere und Valerie Kaprisky ist ein Remake von Jean Luc Godards Kultfilm "Außer Atem". Vier Jahre später kam der Nachfolgefilm "The Big Easy" ins Kino - ebenfalls Neo Noir, der in New Orleans spielt. Der Titel "Big Easy" bezieht sich auf die Stadt selbst, New Orleans wird in der Umgangssprache genau so genannt.
In den Hauptrollen sind Dennis Quaid und Ellen Barkin zu sehen. Das Einspielergebnis konnte sich mit ca. 18 Millionen Dollar sehen lassen. Künstlerisch ist McBride ein sehr guter Vertreter der neuen schwarzen Serie gelungen. Vor allem die Figuren im Film kommen sehr lebendig und originell rüber, auf Klischeefiguren und Abziehbilder haben die Macher zum Glück verzichtet. Im Grunde ein großartiger Thriller, der neben seinen Thrillerqualitäten zusätzlich für romantische Stimmung durch die Hauptdarsteller sorgt. Dies läuft so spielerisch und beiläufig ab, dass es sich nie störend auf den Handlungsfluß auswirkt. Die knisternde Chemie zwischen den beiden Akteuren stimmt perfekt.
In New Orleans wird ein örtlicher Mafioso ermordet. Remy McSwain (Dennis Quaid) ist der ermittelnde Polizeileutnant und für ihn ist die Polizei so etwas wie seine Familie. Sein Vater war dabei, er selbst wollte nie was anderes werden als Cop. Seine Mom (Grace Zabriskie) ist nach dem Tod ihres Mannes mit dessen Freund Captain Jack Hellom (Ned Beatty) liiert - also auch ein Polizist. Lediglich Remys kleinerer Bruder Bobby (Tom O´Brien) hat die Tradition unterbrochen, denn er studiert Rechtswissenschaften.
Die Polizei in New Orleans vermutet bei dem Mord an dem Paten sofort einen Krieg zwischen zwei verfeindeten Verbrecherclans. Mit in den Fall involviert ist die junge Staatsanwältin Anne Osborne (Ellen Barkin), die auch angebliche Korruptionsfälle innerhalb der Polizei untersucht. Remy soll sich um die Frau kümmern und ihr jede Unterstützung gewähren - er tritt aber sehr schnell in gewisse Fettnäpfchen, da die Lady Zeuge wurde von einigen unorthodoxen Praktiken von Remy gesehen hat. Schnell ist der Verdacht gegeben, dass Remy auch schon mal die eine oder andere Zuwendung angenommen hat und sich damit schmieren ließ. Damit trifft Anne irgendwie ins Schwarze, aber nur so kennt Remy das System. Trotzdem kommen sich der oberflächliche Draufgänger Remy und die tüchtige Staatsanwältin näher. Sie beginnen eine Affäre. Dann wird Remy bei einer Razzia der Dienstaufsichtsbehörde erwischt, wie er ein kleines Schmiergeld von einem Restaurantbesitzer angenommen hat. Er wird festgenommen und es droht ihn nicht nur die Entlassung sondern auch eine Haftstrafe. Dann plötzlich sind die Beweise die den Cop belastet verschwunden. Die Anklage muss fallengelassen werden. Auch die Morde unter den Clans gehen weiter...



Als Kollegen von Remy sind auch John Goodman und Ebbe Roe Smith zu sehen. Sein endgültiger Titel "The Big Easy" steht synonym für die Stadt selbst und beschreibt auch das Lebensgefühl in ihr, die Unbeschwertheit der Mentalität ihrer Einwohner. Auch heute noch wirkt der Thriller sehr frisch, sorgfältig durchdacht mit einer wichtigen Liebe zum Detail.


Bewertung: 9 von 10 Punkten. 
 


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