Regie: David Mamet
Fataler Alltagsausbruch...
Obwohl dem Regiedebüt von David Mamet kein großer Erfolg an der
Kinokasse kein großer Erfolg beschieden war, wurde er von der Kritik
begeistert aufgenommen. Künstlerisch kann man tatsächlich von einem
großen Wurf sprechen, denn bis heute zählt der 1987 entstandene Film
"Haus der Spiele" zu den besten Neo Noir Werken überhaupt.
"Haus der Spiele" arbeitet mit doppeltem Boden und führt selbst den
interessierten Zuschauer immer mal wieder hinters Licht. Ausserdem ist
die Geschichte immer wieder überraschend.
Hauptfigur ist die bekannte Psychiaterin Margaret Ford (gespielt
von Lindsay Crouse, die neben vielen TV-Serien auch in Filmen wie
"Verdict", Schlappschuß" oder "Ein Platz im Herzen" mitspielte).
Margaret hat erst kürzlich ein Buch über Zwangsstörungen geschrieben,
dass in die Bestsellerlisten kam. Sie trifft sich oft mit ihrer besten
Freundin Dr. Maria Littauer (Lilia Skala) zum Essen. Bei ihrem Patienten
ist sie beliebt. Gelegentlich schreibt sie Gutachten für straffällig
gewordenen Gefängnisinsassen. Eines Tages dreht ihr Patient Billy Hahn
(Steven Goldstein) in ihrer Praxis fast durch. Er holt eine Waffe hervor
und droht mit Suizid. Grund für diesen Aussetzer sind seine hohen
Wettschulden, die er bei einem gewissen Mike Mancuso (Joe Mantegna) hat.
Insgesamt 25.000 Dollar soll er diesem Gauner schulden. Wenn er die
Summe nicht aufbringen kann, fürchtet er um sein Leben. Die Psychiaterin
will ihm helfen und tatsächlich sucht sie die Billiardhalle auf, die
"House of Games" heißt und wo sich dieser Mike aufhalten soll. Sie
stellt ihn zur Rede. Der aalglatte Mike gibt ihr aber zu verstehen, dass
Billy lediglich mit 800 Dollar in der Kreide ist - er würde ihm die
Schulden überlassen, wenn Margaret ihn zu einem Pokerspiel in einem
Hinterzimmer begleitet. Dort sitzt ein anderer Spieler (Rick Jay), der
bisher nur gewinnt. Mike möchte von der Psychologin eine Einschätzung,
wann dieser Kontrahent versucht zu bluffen. Tatsächlich hat Margaret
bemerkt, dass dies dann der Fall ist, wenn George an seinem Ring
spielt...
Diese Pokerrunde ist der Auftakt eines sehr gefährlichen Spiels,
dass die bürgerliche Frau immer mehr fasziniert. Der Zuschauer darf
nicht alles glauben, was er ab diesem Zeitpunkt sieht bzw. was er
aufgetischt bekommt. Mamet hat dies aber so hervorragend geschrieben,
dass die Falltüren nicht immer sofort wahrgenommen werden. Die
bürgerliche Fassade bleibt am Ende beinahe auf der Strecke und der
Zuschauer ist hoch erfreut über den schwarzen Humor und die
Hinterhältigkeit, mit der ans Werk gegangen ist. Hervorragende
Leistungen von Lindsay Crouse und Joe Mantegna. Das Drehbuch von David
Mament bekam eine Golden Globe Nominierung.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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