Samstag, 3. Dezember 2022

Haus der Spiele


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: David Mamet

Fataler Alltagsausbruch...

Obwohl dem Regiedebüt von David Mamet kein großer Erfolg an der Kinokasse kein großer Erfolg beschieden war, wurde er von der Kritik begeistert aufgenommen. Künstlerisch kann man tatsächlich von einem großen Wurf sprechen, denn bis heute zählt der 1987 entstandene Film "Haus der Spiele" zu den besten Neo Noir Werken überhaupt.
"Haus der Spiele" arbeitet mit doppeltem Boden und führt selbst den interessierten Zuschauer immer mal wieder hinters Licht. Ausserdem ist die Geschichte immer wieder überraschend.
Hauptfigur ist die bekannte Psychiaterin Margaret Ford (gespielt von Lindsay Crouse, die neben vielen TV-Serien auch in Filmen wie "Verdict", Schlappschuß" oder "Ein Platz im Herzen" mitspielte). Margaret hat erst kürzlich ein Buch über Zwangsstörungen geschrieben, dass in die Bestsellerlisten kam. Sie trifft sich oft mit ihrer besten Freundin Dr. Maria Littauer (Lilia Skala) zum Essen. Bei ihrem Patienten ist sie beliebt. Gelegentlich schreibt sie Gutachten für straffällig gewordenen Gefängnisinsassen. Eines Tages dreht ihr Patient Billy Hahn (Steven Goldstein) in ihrer Praxis fast durch. Er holt eine Waffe hervor und droht mit Suizid. Grund für diesen Aussetzer sind seine hohen Wettschulden, die er bei einem gewissen Mike Mancuso (Joe Mantegna) hat. Insgesamt 25.000 Dollar soll er diesem Gauner schulden. Wenn er die Summe nicht aufbringen kann, fürchtet er um sein Leben. Die Psychiaterin will ihm helfen und tatsächlich sucht sie die Billiardhalle auf, die "House of Games" heißt und wo sich dieser Mike aufhalten soll. Sie stellt ihn zur Rede. Der aalglatte Mike gibt ihr aber zu verstehen, dass Billy lediglich mit 800 Dollar in der Kreide ist - er würde ihm die Schulden überlassen, wenn Margaret ihn zu einem Pokerspiel in einem Hinterzimmer begleitet. Dort sitzt ein anderer Spieler (Rick Jay), der bisher nur gewinnt. Mike möchte von der Psychologin eine Einschätzung, wann dieser Kontrahent versucht zu bluffen. Tatsächlich hat Margaret bemerkt, dass dies dann der Fall ist, wenn George an seinem Ring spielt...




Diese Pokerrunde ist der Auftakt eines sehr gefährlichen Spiels, dass die bürgerliche Frau immer mehr fasziniert. Der Zuschauer darf nicht alles glauben, was er ab diesem Zeitpunkt sieht bzw. was er aufgetischt bekommt. Mamet hat dies aber so hervorragend geschrieben, dass die Falltüren nicht immer sofort wahrgenommen werden. Die bürgerliche Fassade bleibt am Ende beinahe auf der Strecke und der Zuschauer ist hoch erfreut über den schwarzen Humor und die Hinterhältigkeit, mit der ans Werk gegangen ist. Hervorragende Leistungen von Lindsay Crouse und Joe Mantegna. Das Drehbuch von David Mament bekam eine Golden Globe Nominierung.






Bewertung: 9 von 10 Punkten. 
 

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