Regie: Paul Thomas Anderson
Zufälle - Schicksale...
1996 schaffte der US-Regisseur Paul Thomas Anderson mit "Last Exit
Reno" seinen Durchbruch. Es folgte mit "Boogie Nights" ein Film über den
Aufstieg und Fall eines Pornodarstellers. Drei Oscarnominierungen (Burt
Reynolds, Julianna Moore und das Drehbuch von Paul Thomas Anderson)
waren der Lohn. Seine dritte Arbeit war der Episodenfilm "Magnolia", der
von der Kritik mit viel Lob überschüttet wurde und ebenfalls auf drei
Oscarnominierungen kam: Tom Cruise für seine Rolle als Frank T.J.
Mackey, Aimee Mann für ihren Filmsong "Save me" und erneut hielt man
Andersones Drehbuch für oscarwürdig. Ein Sieg sprang bei keinem der
sechs Möglichkeiten heraus. Bei einem Budget von 37 Millionen Dollar
wurde ein Umsatz von knapp 50 Millionen Dollar erzielt. Der Film handelt
von gescheiterten Beziehungen, von Einsamkeit und vor allem über
Grausamkeiten, die Eltern ihren Kindern antun und wie sich dies
zukünftig auswirkt. Am Ende von "Magnolia" regnet es Frösche vom Himmel,
auch schon vorher geibt es Hinweise aus der heiligen Schrift (Buch
Exodus 8:2) Und wenn du dich weigerst, es ziehen zu lassen, siehe, so will ich dein ganzes Gebiet mit Fröschen schlagen.
Das erste Thema des Films sind ungeklärte Ereignisse, die aus den Werken von Charles Fort aus den 1920er und 1930er Jahren stammen. Das
Buch „"Mysterious America: The Revised Edition“ des Autors Loren
Coleman aus dem Jahr 2001 enthält ein Kapitel mit dem Titel "The
Teleporting Animals and Magnolia“, das sich mit dem Film befasst. Der
einzige Charakter, der von den fallenden Fröschen nicht überrascht zu
sein scheint, ist das Wunderkind Stanley Spector (Jeremy Blackman). Er beobachtet das Geschehen ruhig und sagt: "Das passiert. Das ist etwas, was tatsächlich passiert.“ Dies
hat zu der Spekulation geführt, dass Stanley ein Prophet ist, der
allegorisch mit Moses verwandt ist, und dass die "Sklaverei“, auf die
der Film anspielt, die Ausbeutung von Kindern durch Erwachsene ist." Vaterthemen“
bleiben den ganzen Film über bestehen, wie sich an der Misshandlung und
Vernachlässigung Claudia (Melora Walters), Frank (Tom Cruise), Donnie
(William H. Macy), Stanley und Dixon (Emmanuel Johnson) zeigt. Die
Geschichten spielen in Los Angeles und weitere Personen sind der
Polizist Jim Kurring (John C. Reilly), der im Sterben liegende Earl
Partridge (Jason Robards), dessen wesentlich jüngere Frau Linda
(Julianna Moore), die ihn früher ständig betrogen hat sowie Earls
empathischer Pfleger (Philip Seymour Hofmann) der krebskranke Moderator
Jimmy Gator (Philip Baker Hall) und seine Frau Rose (Melinda Dillon) .
In den einzelnen Epidoden werden diese Menschen so gezeigt, dass ihre
sie ihre Gefühlswelt offenlegen müssen. Denn sie müssen in teilweise in
Ausnahmesituationen agieren, in einigen Fällen steht schon der Tod vor
der Tür. Schuldfragen werden gestellt, die sehr schwierig zu beantworten
sind.
"Magnolia" aus dem Jahr 1999 ist eine viel bittere Fortsetzung von Robert Altmans ebenfalls in den 90ern entstandenem Los Angeles Episodenfilm "Short Cuts". Bei der Berlinale in Berlin wurde Andersons faszninierender Alptraum des täglichen Lebens mit dem Golden Bären geehrt. Sehr stark ist die Filmmusik von Aimee Mann in der Handlung integriert, dadurch wirken die gezeigten Begegnungen dieser Menschen noch hypnotischer. Kameramann war Robert Elswitt, der Oscargewinner für seine virtuose Arbeit in "There will be blood" - dem besten Film von Paul Thomas Anderson.
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