Sonntag, 19. Mai 2024

Magnolia


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Paul Thomas Anderson

Zufälle - Schicksale...

1996 schaffte der US-Regisseur Paul Thomas Anderson mit "Last Exit Reno" seinen Durchbruch. Es folgte mit "Boogie Nights" ein Film über den Aufstieg und Fall eines Pornodarstellers. Drei Oscarnominierungen (Burt Reynolds, Julianna Moore und das Drehbuch von Paul Thomas Anderson) waren der Lohn. Seine dritte Arbeit war der Episodenfilm "Magnolia", der von der Kritik mit viel Lob überschüttet wurde und ebenfalls auf drei Oscarnominierungen kam: Tom Cruise für seine Rolle als Frank T.J. Mackey, Aimee Mann für ihren Filmsong "Save me" und erneut hielt man Andersones Drehbuch für oscarwürdig. Ein Sieg sprang bei keinem der sechs Möglichkeiten heraus. Bei einem Budget von 37 Millionen Dollar wurde ein Umsatz von knapp 50 Millionen Dollar erzielt. Der Film handelt von gescheiterten Beziehungen, von Einsamkeit und vor allem über Grausamkeiten, die Eltern ihren Kindern antun und wie sich dies zukünftig auswirkt. Am Ende von "Magnolia" regnet es Frösche vom Himmel, auch schon vorher geibt es Hinweise aus der heiligen Schrift (Buch Exodus 8:2) Und wenn du dich weigerst, es ziehen zu lassen, siehe, so will ich dein ganzes Gebiet mit Fröschen schlagen.
Das erste Thema des Films sind ungeklärte Ereignisse, die aus den Werken von Charles Fort aus den 1920er und 1930er Jahren stammen. Das Buch „"Mysterious America: The Revised Edition“ des Autors Loren Coleman aus dem Jahr 2001 enthält ein Kapitel mit dem Titel "The Teleporting Animals and Magnolia“, das sich mit dem Film befasst. Der einzige Charakter, der von den fallenden Fröschen nicht überrascht zu sein scheint, ist das Wunderkind Stanley Spector (Jeremy Blackman). Er beobachtet das Geschehen ruhig und sagt: "Das passiert. Das ist etwas, was tatsächlich passiert.“ Dies hat zu der Spekulation geführt, dass Stanley ein Prophet ist, der allegorisch mit Moses verwandt ist, und dass die "Sklaverei“, auf die der Film anspielt, die Ausbeutung von Kindern durch Erwachsene ist." Vaterthemen“ bleiben den ganzen Film über bestehen, wie sich an der Misshandlung und Vernachlässigung Claudia (Melora Walters), Frank (Tom Cruise), Donnie (William H. Macy), Stanley  und Dixon (Emmanuel Johnson) zeigt. Die Geschichten spielen in Los Angeles und weitere Personen sind der Polizist Jim Kurring (John C. Reilly), der im Sterben liegende Earl Partridge (Jason Robards), dessen wesentlich jüngere Frau Linda (Julianna Moore), die ihn früher ständig betrogen hat sowie Earls empathischer Pfleger (Philip Seymour Hofmann)  der krebskranke Moderator Jimmy Gator (Philip Baker Hall) und seine Frau Rose (Melinda Dillon) . In den einzelnen Epidoden werden diese Menschen so gezeigt, dass ihre sie ihre Gefühlswelt offenlegen müssen. Denn sie müssen in teilweise in Ausnahmesituationen agieren, in einigen Fällen steht schon der Tod vor der Tür. Schuldfragen werden gestellt, die sehr schwierig zu beantworten sind. 









"Magnolia" aus dem Jahr 1999 ist eine viel bittere Fortsetzung von Robert Altmans ebenfalls in den 90ern entstandenem Los Angeles Episodenfilm "Short Cuts". Bei der Berlinale in Berlin wurde Andersons faszninierender Alptraum des täglichen Lebens mit dem Golden Bären geehrt. Sehr stark ist die Filmmusik von Aimee Mann in der Handlung integriert, dadurch wirken die gezeigten Begegnungen dieser Menschen noch hypnotischer. Kameramann war Robert Elswitt, der Oscargewinner für seine virtuose Arbeit in "There will be blood" - dem besten Film von Paul Thomas Anderson.







Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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