Donnerstag, 23. Mai 2024

Der Schatz von Caboblanco


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: J. Lee Thompson

Der Schatz auf dem Meeresgrund...

Der Regisseur J. Lee Thompson hat insgesamt zehn Filme mit Charles Bronson gedreht. Den Anfang machte "Tag der Abrechnung" im Jahr 1976 und "Kinjite" aus dem Jahr 1989 setzte den Endpunkt. Vor allem "Der weiße Büffel" und "Ein Mann wie Dynamit" erfreuen sich bei Bronson Fans großer Beliebtheit. J. Lee Thompson war Brite und machte sich in den 60er Jahren mit den Erfolgsfilmen "Ein Köder für die Bestie" und "Die Kanonen von Navarone" einen Namen. "Caboblanco" aus dem Jahr 1980 zeigt Charles Bronson eher in einer ruhige, besonnenen Rolle. Der Film ist sicherlich nicht der Beste, den die beiden zusammen gemacht haben, versteht sich aber als eine Art "Casablanca" im zeitgenössischen Stil. Mit Jason Robards und Fernando Rey konnten zwei sehr kompetente Schauspieler als Partner gewonnen werden. Auch Dominique Sanda und Simon Mac Corkindale waren damals keine Unbekannten.
Bronson meinte "Mich hat es angezogen, weil es nicht allzu viel Gewalt enthielt"
Ein zentrales Element wie auch in Michael Curtiz "Casablanca" ist der Nachtclub, den Charles Bronson in dem verschlafenen Küstenstädtchen Perus führt. Wir schreiben das Jahr 1948, als eine Französin (Dominque Sanda) auf der Suche nach ihrem Mann in Bronsons Club auftaucht. Das Ehepaar war im Krieg Mitglied der Resistance. Neben der Bronson-Figur Giff Hoyt, der sich aufgrund seiner Vergangenheit (er hat in den USA jemanden getötet) nach Peru abgesetzt hat, und nun den Nachtclub betreibt, ist die Widerstandskämpfergeschichte eine weitere zentrale Parallele. Auch die Figur des Polizeichefs von Caboblanco erinnert in seiner Hintertriebenheit ein wenig an die Rolle von Claude Rains, der den Polizeipräfekten im Bogart-Klassiker spielt und am Ende den legendären Satz sagen darf "Ich glaube das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft".  Aber als erste Amtshandlung nimmt er der Französin den Pass ab, denn der Ordnungshüter arbeitet zunächst noch mit dem Nazi Gunther Beckdorf (Jason Robards) zusammen, der auf einem Hügel über der Stadt ein Anwesen bewohnt, dass von seiner Privatarmee streng bewacht wird.  Giff und die hübsche Marie Claire beginnen eine Liebschaft. Aber kann Giff der schönen Frau trauen ? Beckdorf glaubt, dass die Französin etwas über den Standort eines Schiffswracks weiß, mit dem ein wertvoller Nazischatz gesunken sein soll. Deren Mann befand sich zur Zeit des Untergangs an Bord des Schiffs. Der britische Geheimdienst hat ebenfalls einen Abgesandten (Simon McCorkindale) nach Caboblanco geschickt, um an den wertvollen Schatz zu gelangen. Giff hat auch noch eine Rechnung mit dem Nazi offen, denn der hat ihm seine Ex (Camilla Sparv) ausgespannt und sie zur Trinkerin gemacht....




J. lee Thompsons Film nimmt zwar Anregungen, Ideen und Figurenkonstellationen, aber er kopiert nicht und erzählt seine eigene Geschichte, die sich viel stärker auf die Abenteuer Elemente bezieht als auf die tragische Liebe. Ausserdem ist die Figur, die von Dominique Sanda gespielt wird, wesentlich schlechter zu durchschauen als Ingrid Bergmans Figur Ilsa Lund. IHre Marie Claire ist auch eine Femme Fatale, die auch versucht die Männer, die in der Geschichte eine Rolle spielen, in ihrem Sinn zu manipulieren. Eine gewisse Schwäche des Films, der vor einer klasse Location spielt, ist die Distanz, die nie aufgelöst wird - es gelingt nicht perfekt den Zuschauer in das Abenteuergeschehen hineinzuziehen.




Bewertung: 6 von 10 Punkten. 

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