Sonntag, 19. Mai 2024

Under Fire


 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Roger Spottiswoode

Brennpunkt Nicaragua...

Roger Spottiswoode war als Editor in Filmen von Sam Peckinpah und Walter Hill tätig, bevor er sich auch in den 80er Jahren mit Filmen wie "Under Fire" oder "Mörderischer Vorsprung" auch als Regisseur einen Namen machte. Die damalige Zeit war günstig für gute Politthriller, die Journalisten und Fotoreporter als Hauptfiguren ihrer Geschichte vorsahen. Zunächst neutral, später sind diese Berichterstatter fast gezwungen ihre distanzierte Haltung aufzugeben. Es entstanden in dieser Zeit bemerkenswerte Filme wie "Salvador", "Missing" "Ein Jahr in der Hölle" oder "Killing Fields". "Under Fire" aus dem Jahr 1983  gehört sicherlich dazu. Der Musikscore von jerry Goldsmith mit Jazz Gitarrist Pat Metheny war so stark, dass er eine Oscarnominierung bekam. Der Filmschnitt von Mark Conte und John Bloom durfte sich dagegen wegen einer Nominierung bei der Vergabe der BAFTAS freuen. "Under Fire" kostete gut 9 Millionen Dollar und der Film wurde durch die weltweiten Einnahmen auch zu einem Kassenerfolg.
Obwohl der Film weitgehend fiktiv ist, wurde er von der Ermordung des ABC-Reporters Bill Stewart und seines Übersetzers Juan Espinoza durch Truppen der nicaraguanischen Nationalgarde am 20. Juni 1979 inspiriert.
Russell Price (Nick Nolte) ist ein Fotojournalist, der über einen militärischen Konflikt im Tschad berichtet, wo er auf Oates (Ed Harris) trifft, einen Söldner, den er kennt. Anschließend kehrt Russell in sein Hotel zurück, wo er an einer Party für seinen Freund Alex Grazier (Gene Hackman) teilnimmt, der die Berichterstattung über ausländische Konflikte aufgibt, um einen lukrativen Job als Nachrichtensprecher in New York anzunehmen. Russell hat heimlich eine Affäre mit Alex‘ Freundin, der Journalistin Claire Stryder (Joana Cassidy). Alex' Artikel über den Konflikt im Tschad wird mit Russells Fotografie gepaart, um eine Titelgeschichte im Time Magazine zu landen. Anschließend reisen die Journalisten nach Nicaragua, um sich dem internationalen Pressekorps anzuschließen und über einen Konflikt zwischen der Regierung von Präsident Somoza (Rene Enriquez) und Rebellen unter der Führung von Rafael (Jorge Zepeta), einer Untergrundfigur, die noch nie fotografiert wurde, zu berichten. Russell wird ohne legitimen Grund verhaftet und verbringt eine Nacht im Gefängnis. Er und Claire treffen auf den zwielichtigen Marcel Jazy  (Jean Louis Trintignant), einem französischen Spion, der eng mit Somoza verbunden ist, der ihnen den Hinweis gibt, dass sie Rafael möglicherweise in León finden, obwohl die Presse glaubt, dass sich die Kämpfe nach Masaya verlagern. Sie reisen nach León und dokumentieren einen heftigen Feuergefecht auf einem Dach zwischen Rebellen und Regierungstruppen und werden emotional tief in das Geschehen mit hineingezogen. Wieder zurück in der Hauptstadt verkündet Somoza den Tod von Rafael...





Der Fotograf hat den Anspruch ein neutraler Beobachter dieses Bürgerkriegs zu sein, so hat er am Anfang auch keinerlei Probleme mit seiner dem Söldner befreundet zu sein. Doch während seiner Berichterstattung ändert sich auch seine Haltung, die Greueltaten des Diktator machen dies möglich. Er wirft sogar sein Berufethos weg und greift durch die Fälschung eines Bildes maßgeblich in die weitere Entwicklung dieser Kämpfe ein, indem er den toten Rebellen Rafael als "lebendig" fotografiert. Spottiswoode hat seinen fiktiven Politthriller sehr spannend inszeniert und man fiebert mit den Figuren mit. Nick Nolte hat in "Under Fire" eine seiner besten Rollen und seine Partnerin Joana Cassidy, bekannt durch "Blade Runner" als Replikantin, passt perfekt in die Rolle als Journalistin und Geliebte des Fotografen. Gene Hackman ist immer gut und Jean Louis Trintignant ist bestens bekannt für frühere Rollen in diesem Genre wie "Z" oder "Das Attentat". 







Bewertung: 8,5 von 10 Punkten. 

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