Regie: Woody Allen
Espressionistische Nacht...
An der Kasse erwies sich der 1991 gedrehte Woody Allen Film
"Schatten und Nebel" als Flop. Der Grund lag natürlich einerseits an dem
hohen Budget - kein vorheriger Film von Woody Allen kostete 14
Millionen Dollar. Leider wurden auch nur 3 Millionen Dollar eingespielt.
Auch die Resonanz der Kritiker war eher gemischt. Die Optik des
schwarz-weiß Films wurde zwar gelobt. Es war durchaus gelungen, dass die
Hell-Dunkel Ästhetik den deutschen Expressionismus der Filmemacher der
Weimarer Republik wie Fritz Lang, Murnau oder Pabst wieder herstellte.
Aber das weitscheifige Drehbuch wurde weniger begeisternd aufgenommen.
Die Story des Films ist in den 20er Jahren angesiedelt und gleich zu
Beginn stellt sich eine kafkaeske Atmosphäre ein. Doch der
liebenswürdige Streifzug durch einige von Woody Allens
Lieblingsfilmthemen und europäischen Filmbewegungen hat ausser einer
ganzen Armee von Gaststars und einer Menge Witzen ala Allen nicht soviel
zu bieten. Auch das Ende wirkt nicht, denn die Geschichte hört einfach
auf. Gedreht
wurde auf einem 2.400 m² großen Set in den Kaufman Astoria Studios, dem
größten Set, das jemals in New York gebaut wurde. Es war auch Allens letzter Film für Orion Pictures. „Schatten
und Nebel“ ist in seiner visuellen Darstellung eine Hommage an die
deutschen expressionistischen Filmemacher. Dem Kameramann Carlo di Palma
gelangen aber sehr atmosphärische Bilder einer Stadt mitten in der
Nacht, wo sich ein Serienkiller wahllos Opfer aussucht und einer
seltsamen Bürgerwehr, die den unbescholtenen Mitbürger Kleinmann nachts
besucht und ihn mehr oder weniger zwingt auf der Straße bei Schatten und
Nebel den Mörder zu suchen.
Kleinman
wird von einer Bürgerwehr aus dem Schlaf geweckt, die behauptet, nach
diesem unheimlichen Serienmörder zu suchen und deshalb seine Hilfe zu
benötigen. Kleinmans Vermieterin gibt ihm eine Tüte mit Pfeffer. Irmy
(Mia Farrow) und ihr Freund Paul (John Malkovich), ein
Zirkusartistenpaar, streiten sich wegen der Heirat und der Geburt eines
Kindes. Paul verlässt den Wohnwagen und geht in ein anderes Zelt, wo er Sex mit Marie (Madonna), einer anderen Künstlerin, hat. Als Irmy das sieht, rennt sie wütend flüchtend in die Stadt und betritt ein Bordell. Ein Student namens Jack (John Cusack), der in Irmy vernarrt ist, bietet ihr immer größere Summen, um Sex mit ihm zu haben. Sie erliegt schließlich, als die Summe 700 Dollar erreicht. Kleinman besucht das Haus eines Gerichtsmediziners (Donald Pleasance) und trinkt ein Glas Sherry dabei. Doch nachdem er gegangen ist, wird der Gerichtsmediziner vom Mörder ermordet. Kleinman kommt zur Polizeiwache, um gegen die Räumung einer einheimischen Familie zu protestieren. Dort
spricht die Polizei über die Ermordung des Gerichtsmediziners und gibt
an, dass sie anhand der Fingerabdrücke auf dem Sherryglas einen Hinweis
auf den Mörder haben. Ein in Panik geratener Kleinman trifft auf der Polizeistation auf Irmy, die im Bordell wegen Prostitution verhaftet worden war. Sie
protestiert dagegen, dass die Polizei sie "Hure“ nennt, und in der
Verwirrung entwendet Kleinman das Glas, den angeblichen Beweis der
Polizei. Nach einer Geldstrafe von 50 Dollar darf Irmy das Polizeirevier
verlassen und trifft draußen Kleinman. Gemeinsam beginnen sie, die
Stadt zu erkunden und ihre verschiedenen Szenen zu sehen. Natürlich lauert in diesen kleinen Gassen auch der Mörder...
Carlo di Palma drehte in den 60er Jahren oft mit Michelango Antonioni. Nach "Hannah und ihre Schwestern" entstand auch mit Woody Allen eine langjährige Zusammenarbeit. In "Schatten und Nebel" hat Woody Allen eindeutig das Drehbuch vernachlässigt, denn trotz der stimmungsvollen Bilder kommt nie eine unheimliche Atmosphäre auf, wie in den Filmen seiner Vorbilder. Im Grunde funktioniert diese Lässigkeit und Leichtigkeit nicht in dieser dargebotenen Location. Hier erwartet man doch mehr an Kafkaesker Paranoia oder bedrohlicher Situation. Es wirkt leider künstlich, was zwar künsterisch reizvoll ist, aber dennoch nie "rund" ist.
Carlo di Palma drehte in den 60er Jahren oft mit Michelango Antonioni. Nach "Hannah und ihre Schwestern" entstand auch mit Woody Allen eine langjährige Zusammenarbeit. In "Schatten und Nebel" hat Woody Allen eindeutig das Drehbuch vernachlässigt, denn trotz der stimmungsvollen Bilder kommt nie eine unheimliche Atmosphäre auf, wie in den Filmen seiner Vorbilder. Im Grunde funktioniert diese Lässigkeit und Leichtigkeit nicht in dieser dargebotenen Location. Hier erwartet man doch mehr an Kafkaesker Paranoia oder bedrohlicher Situation. Es wirkt leider künstlich, was zwar künsterisch reizvoll ist, aber dennoch nie "rund" ist.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen