Donnerstag, 9. Mai 2024

Almost Famous


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Cameron Crowe

Mit der Band auf Tour...

Kommerziell war Cameron Crowes Musikfilm "Almost Famous" mit einem Einspielergebnis von 47,4 Millionen Dollar kein Erfolg im Kino beschieden, denn die Herstellungskosten beliefen sich auf ca. 60 Millionen Dollar. Trotz dieses finanziellen Desasters erhielt der Film gr0ßen Beifall bei den Filmkritikern und er wurde sehr schnell zum Kultfilm. In der Umfrage der BBC über die besten Filme des neuen Jahrhunderts landete "Almost Famous" auf Platz 79. Kritikerpapst Roger Ebert bezeichnete ihn als besten Film des Filmjahres 2000. Der Film ist eine melancholisch-schöne Rückschau auf die gute alte Zeit, des RocknRoll oder besser auf die Zeit, in der die Künstler vor allem für ihre Musik lebten - das große Geld spielte eher noch eine untergeordnete Rolle, doch sie sollte früher oder später die kommerzielle Rock- und auch Popmusik prägen. Erzählt wird die Geschichte des 15jährigen jugendlichen Journalisten William Miller (Michael Angarano spielt den William als 11jährigen, Patrick Fugit ist der 15jährige William), der in den frühen 70er Jahren für das Rolling Stone Magazin einen Bericht über die angesagte Rockband Stillwater schreiben darf und mit ihnen auf Tournee geht. Der Film ist halbbiographisch, da Regisseur Crowe tatsächlih als Teenager für den Rolling Stone schreib. "Almost Famous" erhielt vier Oscar-Nominierungen (für das beste Originaldrehbuch von Cameron Crowe, das auch mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, ausserdem Frances McDormand und Kate Hudson in der Kategorie Nebendarstellerin sowie für den besten Schnitt). Es wurde außerdem 2001 mit dem Grammy Award für das beste Compilation-Soundtrack-Album ausgezeichnet. Er gewann außerdem zwei Golden Globe Awards, für den besten Film (Musical oder Komödie) und Kate Hudson als beste Nebendarstellerin.
Im Jahr 1969 in San Diego kämpft das Wunderkind William Miller darum, sich anzupassen. Sein Leben wird noch komplizierter, als er erfährt, dass seine Mutter, die verwitwete College-Professorin Elaine (Frances McDormand) ihn fälschlicherweise glauben gemacht hat, er sei bereits zwölf Jahre alt. William ist eigentlich elf, kam mit fünf Jahren in die erste Klasse und übersprang auf Wunsch der Mutter die fünfte Klasse. Das strikte Rockmusik-Verbot der willensstarken Elaine und ihre Angst vor der Popkultur wirken sich nachhaltig auf ihre Kinder aus und treiben schließlich Williams 18-jährige Schwester Anita (Zooey Deschanel) dazu, nach San Francisco zu ziehen und Flugbegleiterin zu werden. 1973 strebt der inzwischen fünfzehnjährige William, beeinflusst von Anitas geheimem Abschiedsgeschenk, einem Fundus an Rockalben, danach, Rockjournalist zu werden und schreibt freiberufliche Artikel für kleinere Zeitschriften in San Diego. Der Rockjournalist Lester Bangs (Philip Seymour Hoffman) ist von Williams Texten beeindruckt und gibt ihm einen 35-Dollar-Auftrag für die Rezension eines Black-Sabbath-Konzerts. William darf den Backstage-Bereich nicht betreten, bis die Eröffnungsband Stillwater eintrifft und William sich schmeichelnd Zugang verschafft. Leadgitarrist Russell Hammond (Billy Crudup) findet Gefallen an ihm und William lernt das erfahrene Groupiegirl Penny Lane (Kate Hudson) Kennen , die völlig auf Russell abfährt. Obwohl sie sich wie ein stereotypes Groupiesverhält, besteht Penny Lane darauf, dass sie mehr für die Musik empfindet als für die Jungs, die diese Musik machen. Als er Millers Artikel über Black Sabbath sieht, beauftragt der Rolling-Stone-Redakteur Ben Fong-Torres (Terry Chen) William, einen Artikel über Stillwater zu schreiben  und schickt ihn mit der Band an Bord von „Doris“ Stillwaters in die Jahre gekommenem, aber geliebtem Bus, auf Reisen. William interviewt die anderen Bandmitglieder, aber Russell geht ihm aus dem Weg. Die Spannungen zwischen Russell und Leadsänger Jeff Bebe (Jason Lee) werden deutlich, als das erste T-Shirt der Band produziert wird, auf dem Russell in voller Sichtweite zu sehen ist, während der Rest der Band im Schatten bleibt. William wird von der Band scherzhaft als "der Feind“ bezeichnet, da er Journalist ist, aber er beginnt allmählich seine Objektivität zu verlieren, als er in ihren inneren Kreis immer mehr integriert wird. Und William verliebt sich heimlich auch in Penny Lane, die allerdings nur Augen für den verheirateten Russell hat...







Crowes Erlebnisse wurden in diesem Film verarbeitet, denn er ging mit den Allman Brothers auf Tour. Die DVD Fassung beinhaltet den 162 Minuten langen Director Cut, die Kinofassung war mit 118 Minuten deutlich kürzer. Wie der junge William wird auch der Zuschauer Beobachter dieser Geschichte, die sehr viel Zeitgeist und auch eigene Erinnerungen an diese Zeit aufmachen kann. Die Geschichte gibt auch Einblick in das Leben der Rockstars, die zuerst voller Herzblut und Individualismus sind und doch irgendwann mit den Gesetzen der Industrie und der Vermarktung konfrontiert werden. Die Mitglieder der Band sind immer bereit mit den zahlreichen Groupies etwas anzufangen. William ist der Beobachter und erst ganz am Schluß der Geschichte wird er zum aktiven Part, denn er hat Gefühle entwickelt. Ein tolles Ensemble wurde ausgewählt und vor allem die Newcomer Kate Hudson und Patrick Fugit überzeugen auf ganzer Linie.







Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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