Dienstag, 21. Mai 2024

Kein Koks für Sherlock Holmes


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Herbert Ross

Sherlock in Wien...

Für viele Fans ist Basil Rathbone der einzig wahre Sherlock Holmes Darsteller. Gemeinsam mit Nigel Bruce stand er in der Jahren 1939 bis 1946 für insgesamt 14 Filme vor der Kamera. Auch Peter Cushing, Christopher Plummer oder Jeremy Brett haben zahlreiche Fans für ihre Interpretation der populären Kunstfigur von Arthur Canon Doyle. 
Ab den 70er Jahren wollten die Filmemacher dem Meisterdetektiven Sherlock Holmes ein neues, modernes Gesicht verpassen. So hat Billy Wilder im Jahr 1970 in seinem unterschätzten "Das Privatleben des Sherlock Holmes" auch das Liebesleben und die mögliche Homosexualität zu einem der Themen gemacht. Sechs Jahre später präsentiert Herbert Ross in "Kein Koks für Sherlock Holmes" einen nervösen, paranoiden, verletzten und reichlich überlasteteten Holmes, der von Nicol Williamson gespielt wird. Er wurde damit sozusagen zum Vater seiner Nachfolger Benedict Cumberbatch, Robert Downey jr. oder Jonny Lee Miller.
Dr. John H. Watson (Robert Duvall) ist davon überzeugt, dass sein Freund Sherlock Holmes (Nicol Williamson) aufgrund seiner Kokainsucht unter Wahnvorstellungen leidet – insbesondere in seiner Überzeugung, dass der angesehene  Universitätsprofessor James Moriarty (Laurence Olivier) ein krimineller Drahtzieher ist, der alles versucht die gesamte Welt ins Chaos zu stürzen. Moriarty besucht Watson, um sich über die Belästigung durch Holmes zu beschweren, der ihn inzwischen ständig beobachtet und damit auch stalkt. Watsons Idee ist, dass der umstrittene Wiener Arzt Sigmund Freud (Alan Arkin) vielleicht die Rettung ist, da dieser bereits Abhandlungen darüber schrieb, wie man Sucht bekämpfen kann. Watson bittet Sherlocks Bruder Mycroft (Charles Gray) um Hilfe, um Holmes dazu zu bringen, nach Wien zu reisen, wo er von Freud behandelt wird. Da Holmes London nicht freiwillig verlässt, legt Watson gezielt Spuren von Moriarty bis nach Wien - in der Hoffnung, dass Holmes diese auch bis in die Hauptstadt Österreichs verfolgt. Tatsächlich klappt der Plan, gemeinsam mit Spürhund Toby erreichen sie Wien und dort lernt Holmes den Meister der Psychoanalyse kennen. Es folgt die Suchtbehandlung, in der sich zunächst Holmes Wahnsinn noch steigert. Doch dann weckt der Fall der Patientin Lola Deveraux (Vanessa Redgrave) Holmes Interesse...






Ganz nebenbei deckt Freud auch ein dunkles Geheimnis in Holmes Unterbewusstsein auf, dass seit seiner Kindheit dort verborgen war. Der Academy gefiel der Film und so erhielt Nicholas Meyer in der Kategorie "adaptiertes Drehbuch" eine Nominierung. Meyer war auch der Verfasser der Vorlage "The Seven-Per Cent Solution" aus dem Jahr 1974 - auch Alan Barrett gelang in der Kategorie "Kostüme" der Sprung in der Kreis der Nominierten. Erlesen sind die Bilder in diesem gepflegten Krimispass, sie stammen von Oscarpreisträger Oswald Morris, der durch seine hervorragenden Leistungen in Filmen wie "Moby Dick", "Moulin Rouge", "Oliver" oder "Anatevka" Filmgeschichte schrieb. 
 







Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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