Regie: Peter Weir
Brennpunkt Jakarta...
Der australische Kinohit "Ein Jahr in der Hölle"aus dem Jahr 1982 ist beinahe mehr ein Filmdrama als ein Politthriller und basiert auf einem Roman von C. J. Koch. Regisseur des Films war Peter Weir, der bereits zuvor mit seinen Filmen "Picknick am Valentinstag", "Die letzte Flut" und "Gallipolli" große internationale Beachtung erfuhr. Alleine in den USA und im Heimatland Australien spielte "Ein Jahr in der Hölle" (Originaltitel: The Year of living dangerously) über 10 Millionen Dollar ein und ebnete seinem Regisseur den Weg nach Hollywood, er drehte in den USA große Kritiker- und Publikumserfolge wie "Der einzige Zeuge", "Der Club der toten Dichter", "Green Card", "Fearless", "Die Truman Show" und "Master and Commander". Die Geschichte handelt von einer Liebesbeziehung, die in Indonesien während des Sturzes von Präsident Sukarno spielt. Es handelt von einer Gruppe ausländischer Korrespondenten in Jakarta am Vorabend eines Putschversuchs der Bewegung des 30. September im Jahr 1965. Der Film gilt als einer der letzten im australischen New-Wave-Genre. Die Hauptrollen spielen Mel Gibson als australischen Journalisten Guy Hamilton und Sigourney Weaver als britische Botschaftsbeamtin Jill Bryant. Darin ist auch Linda Hunt als chinesisch-australischer Mann mit Zwergwuchs Billy Kwan, Hamiltons lokaler Fotografenkontakt, zu sehen. Mit dieser hervorragenden Vorstellung gewann Linda Hunt 1983 den Oscar als beste Nebendarstellerin gewann, obwohl sie eine Männerfigur verkörperte. Guy Hamilton (Mel Gibson), ein neuer Auslandskorrespondent eines australischen Fernsehsenders, kommt im Auftrag seines Senders in Jakarta an. Er trifft die eng verbundenen Mitglieder der Gemeinschaft der Auslandskorrespondenten, darunter Journalisten aus Großbritannien (Noel Ferrir), den USA (Michael Murphy) und Neuseeland (Paul Sonkilla), diplomatisches Personal und Billy Kwan (Linda Hunt), einen chinesisch-australischen Mann mit Zwergwuchs, hoher Intelligenz und moralischem Ernst. Hamilton ist zunächst erfolglos, weil sein Vorgänger, der des Lebens in Indonesien überdrüssig war und abreiste ohne Hamilton seinen Kontakten vorzustellen. Er erhält nur begrenzte Sympathie von der Journalistengemeinschaft, die um Informationsfetzen von Sukarnos Regime, der Kommunistischen Partei Indonesiens und dem konservativen, von Muslimen dominierten indonesischen Militär konkurriert. Billy findet jedoch Gefallen an Guy und arrangiert für ihn Interviews mit wichtigen politischen Persönlichkeiten. Billy stellt Guy Jill Bryant (Sigourney Weaver) vor, einer schönen jungen Assistentin der britischen Botschaft. Billy und Jill sind enge Freunde, doch Billy manipuliert auf subtile Weise ihre Begegnungen mit Guy. Nachdem Jill sich Guy widersetzt hat, weil sie zeitnah nach Großbritannien zurückkehrt, verliebt sie sich in ihn. Als Jill herausfindet, dass die chinesischen Kommunisten die PKI bewaffnen, gibt sie diese Informationen an Guy weiter, um sein Leben zu retten, aber er möchte über den kommunistischen Aufstand berichten, der stattfinden wird, wenn die Waffenlieferung Jakarta erreicht. Schockiert brechen Billy und Jill den Kontakt zu Guy ab und er bleibt mit dem amerikanischen Journalisten Pete Curtis und seinem eigenen Assistenten und Fahrer Kumar (Bembol Rocco) zurück, der heimlich Mitglied der PKI ist. Kumar bleibt Guy jedoch treu und versucht, ihm die Augen für alles zu öffnen, was vor sich geht. Billy ist empört über Sukarnos Versäumnis, die Bedürfnisse der meisten Indonesier zu befriedigen, und beschließt, am Hotel Indonesia ein Schild mit der Aufschrift „Sukarno füttere deine Leute“ aufzuhängen, um seine Empörung zum Ausdruck zu bringen, wird jedoch von Sicherheitsleuten aus dem Fenster geworfen und stirbt in Guys Armen ...
Eine der stärksten Szenen des Films, für den Maurice Jarre die Musik schrieb und Russell Boyd für die Kameraarbeit zuständig war. Boyd und Weir arbeiteten sehr oft zusammen. Als Lohn für seine ausgezeichnete Arbeit in einem Weir-Film wurde er für "Master und Commander" mit dem Oscar ausgezeichnet. "Ein Jahr in der Hölle" stellt wie viele andere Politthriller den/die Berichterstatter in den Mittelpunkt, ihr Bemühen darum aus Krisengebieten hautnah zu berichten und schließlich um den Wandel in ihren Haltungen, die gewünschte Neutralität weicht zugunsten einer gefühlsbetonten Sichtweise.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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