Regie: Paul Thomas Anderson
Sydneys Spiel...
Das 1996 von Paul Thomas Anderson inszenierte Gamblerportrait "Last Exit Reno" gehört mit Filmverwandten wie "California Split" (Robert Altman), Leaving Las Vegas" (Mike Figgis), "Haie der Großstadt" (Robert Rossen), "Der Clou" (George Roy Hill), "Haus der Spiele" (David Mamet), "Atlantic City USA" (Louis malle), Cincinati Kid und der Pokerkönig" (Norman Jewison), "Bugsy" (Barry Levinson), "Casino" und "Die Farbe des Geldes" (Martin Scorsese) oder "Oceans Eleven" (Steven Soderbergh) zu den herausrangenden Arbeiten dieses faszinierenden Genres. "Last Exit Reno" heißt im Original "Hard Eight" und hat auch einige Neo Noir Elemente zu bieten. Vor allem ist Anderson in seinem Debüt ein faszinierendes Porträit von Menschen geglückt, die sich gerne in den Spielermetropolen aufhalten und dort etwas vom Kuchen abbekommen wollen. Sydney Brown (Philip Baker Hall), ein gut gekleideter älterer Spieler, findet John Finnegan (Thoams C. Reiley), einen Obdachlosen, der verlassen vor einem Restaurant in Sparks, Nevada, sitzt. Sydney bietet ihm eine Zigarette an und kauft ihm eine Tasse Kaffee. John erzählt Sydney, dass er das Geld in Las Vegas verloren hat und 6.000 Dollar für die Beerdigung seiner Mutter braucht. Sie reisen nach Vegas, wo Sydney John hilft, das Geld zu gewinnen. Zwei Jahre später ist John inzwischen Sydneys Schützling geworden. Sydney ist ruhig und zurückhaltend und zeigt eine väterliche Fürsorge für John, der unkultiviert ist. John hat einen neuen Freund namens Jimmy (Samuel L. Jackson), der Sicherheitsarbeiten im Casino erledigt. John fühlt sich zu Clementine (Gwyneth Paltrow), einer Cocktailkellnerin in Reno, hingezogen. Sydney trifft Clementine und erfährt, dass sie auch nebenbei als Prostituierte arbeitet. Obwohl Clementine glaubt, dass Sydney ihre Dienste in Anspruch nehmen möchte, möchte er eine Verbindung zwischen ihr und John aufbauen. Sydney bittet John, Clementine die Stadt zu zeigen. Doch dieser Tag hat es in sich. Sydney erhält spät am Abend einen verzweifelten Anruf von John. Er und Clementine halten in einem nahegelegenen Motel einen bewusstlosen Touristen als Geisel, weil dieser Kunde Clementine nicht für den Sex bezahlt hat. Sydney erfährt, dass John und Clementine die Frau dieses Mannes bereits angerufen und gedroht haben, den treulosen Gatten zu töten, wenn sie das Geld nicht bekommen. Nachdem Sydney Jimmys Waffe gefunden hat, überredet er John und Clementine, aus dem Motel zu fliehen, und rät ihnen, die Stadt für ihre Flitterwochen zu verlassen, da die zwei am Nachmittag nach dem Einkaufsbummel auch noch spontan geheiratet haben. Beim Verlassen entfernt Sydney die Beweise aus dem Motelzimmer. Doch es gibt weitere Probleme...
Schon in seinem Erstling beweist Paul Thomas Anderson sein Geschick eine Akteure zu ganz starke Leistungen anzuspornen. "Hard Eight" ist ein perfekter Stimmungsfilm durch und durch, dessen Charaktere nicht mal Sympathieträger sind. Für die Kamera verantwortlich war Robert Elswitt, der ein paar Jahre später für Andersons Film "There will be blood" den Oscar gewann. In einer markanten Nebenrolle ist Philip Seymour Hoffman zu sehen, der nachfolgend in fast allen Anderson Filmen als Darsteller dabei war. Sehr geglückt ist auch die kühle, etwas düstere und distanzierte Atmosphäre, die die Geschichte umhüllt.
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.
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