Mittwoch, 5. Dezember 2012

Deja vu

 

Regie: Tony Scott

Mit der Zeitmaschine reisen...

Spannend ist der Film schon, allerdings wird die Logik und Realitätsdenken (selbst für das hier gezeigte Zukunftsprojekt, diese Art Zeitreise) dann doch auf eine harte Zerreissprobe gestellt. Vielleicht ist es am einfachsten die Idee noch als stimmig zu begreifen, wenn man an die Theorie der Parallelwelten glaubt.
Basierend auf den Erkenntnissen der Quantenmechanik haben Wissenschaftler die Viele-Welten-Interpretation aufgestellt. Danach spaltet sich das Universum in jedem Moment in mehrere verschiedene Universen auf. Jede prinzipiell mögliche Entscheidung eines Menschen, etwas zu tun oder nicht zu tun, führt zu einem anderen Universum, wobei die Unterschiede der Universen anfangs durchaus kaum wahrnehmbar sein können, aber mit der Zeit anwachsen, dann wären wir bei der Chaostheorie.
Und chaotisch gehts im Denzel Washington Movie dann ja auch zu...


Der Film selbst ist rasant, ohne Längen und hat vor allem den grandiosen Denzel als Zugpferd, was sich als grösster Vorteil erweist...ohne ihn wäre der Film wahrscheinlich ein künstlerisches Desaster. Denn ich finde schon, dass er durch sein Charisma, sein Können und seine Präsenz auch einen kruden Stoff noch interessant machen und auch ernsthaft vermitteln kann.
Kurz zur Handlung: Ein terroristischer Anschlag...ein Fährschiff in New Orleans explodiert. Ca. 600 Tote...ATF Agent Doug Carlin (Washington) wird von den Fahndern, einer Spezialeinheit, zu Rate gezogen, um den Täter zu ermitteln. Bei seinen Recherchen stösst er bei einer der Toten auf die Tatsache, dass diese junge, hübsche Frau eine Stunde früher gestorben sein muss.
Der Verdacht liegt nahe, dass Opfer und Täter sich kannten...
Die Spezialeinheit ist dank einer ominösen Maschine in der Lage, ein Wurmloch in einem bestimmten Gebiet zu erschaffen, um so die Vergangenheit live" zu betrachten...dies alles ist natürlich in absolut perfekter High Tec Manier mit Riesenbildschirmen dargestellt, vor denen die besten Computer-Experten sitzen. Zu was unser guter PC und die heutigen Standards der Überwachungstechnik doch alles in der Lage ist.
So können die Ermittler in die Vergangenheit hineinsehen, wie der Attentäter seinen Anschlag vorbereitet.
Dass diese Maschine auch die Vergangenheit beeinflussen kann, indem Gegenstände oder sogar Menschen hineingeschickt werden, war Carlin erst gar nicht bewusst; er findet es jedoch durch ein simples Experiment heraus, wobei der Strom der gesamten Stadt kurzzeitig ausfällt.
Und ich verrate nun nicht zuviel, wenn ich sage, dass Denzel in diese Zeitmaschine hockt und sich in die Vergangenheit, also ein paar Minuten vor dem Attentat, beamen lässt.
Dieses Szenario ist dann doch, anders als die ominöse Grundidee, reinstes Popcorn-Kino und diese doch übertriebenen Zugeständnisse an das Mainstreampublikum tun dem Film für meine Begriffe nicht besonders gut.
Denn spätestens mit dem Beamen gerät der Film wüst aus den Fugen, es herrschen masslose Übertreibungen und die Sucht nach Action um jeden Preis erlebe ich dann doch als sehr enttäuschend.
Da wäre weniger weit mehr gewesen. Schliesslich sperre ich mich sicher nicht gegen so einen Phantasiestoff, liebe ja auch "Die Zeitmaschine" heiss und innig.

Bewertung: 4 von 10 Punkten.

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