Sonntag, 9. Dezember 2012
The Boys from Guerro City
Regie: Iria Gomez Concheiro
Mit den Freunden das Problem lösen...
Tristesse und Langeweile im Elendsviertel von Colonia Guerrero, Mexiko: Dort leben die Jugendlichen Negus (Gabino Rodríguez), Chale (Juan Pablo de Santiago), Sapo (Ángel Sosa) und Chata (Paulina Avalos), die Vier Teenies, die seit dem Kindesalter Freunde sind. Zum Alltag gehört das Rumhängen auf dem Skate-Park, dort nehmen sie Drogen. Obwohl immer wieder Razzien der örtlichen Polizei zu befürchten sind. Gelegentlich gehen sie auch ins Kino, einer zahlt - der lässt dann die drei anderen während der Vorstellung zur Hintertür herein.
Der Alltag ist rau und die Zukunft ohne Perspektive. Der Tag der Jugendlichen wirkt apathisch und gelangweilt.
Der Film von Iria Gomez Concheira heisst im Original "Asalto al Cine" und geht anders als der etwas reisserische internationale Titel "The Boys from Guerrero City" auf den Hauptteil des Films ein: Dem Überfall auf das örtliche Kinocenter. Vorher viel Abhängen, die Jugendlichen lieben Graffiti und HipHop Sessions...
Diese Ghetto Bestandsaufnahme ist eine echte positive Überraschung, denn das DVD Cover suggeriert doch eher einen 08/15 Gangstafilm. Doch der Filmemacher wandelt auf der subtilen Spur eines Luis Bunuel, der vor gut 60 Jahren den wegweisenden "Los Olvidados" drehte. Ein Klassiker mit ähnlich pessimistischer Grundstimmung. Aber auch die Tradtion der noch jungen Classics "City of God" (Brasilien 2002 - Fernando Meirelles) oder "Sin Nombre" (Mexico - Cary Fukunaga 2009) wird fortgesetzt.
Dabei verzichtet der Film auf reisserische Gangster-Action, es dominiert der leise Ton mit etwas Poesie angereichert. Durch das Vermeiden der Hollywood Klischees ist ein Einblick in den Alltag dieser vier noch jungen Verlierertypen möglich, was den Film über den Durchschnitt stellt.
Leider ist der Film wenig bekannt, was eigentlich schade ist. Diese "Boys von Guerrero City" sind eine echte Entdeckung
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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