
Regie: Na Hong-Jin
Der Auftragsmörder...
An der chinesisch-russisch-koreanischen Grenze gibt es die Region "Autonomer Bezirk Yanbian der Koreaner", der sich auf der chinesischen Seite befindet. Die hohe Anzahl an Koreanern hat dazu geführt, dass die chinesische Regierung Yanbian zum unabhängigen Verwaltungsbezirk deklariert hat.
Dort in ganz ärmlichen Verhältnissen lebt der Taxifahrer Gu-nam (Ha Jung-woo). Seine Frau hat ihn - der Arbeit wegen - verlassen und hält sich in Seoul auf, leider gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihr.
Gu-nams Mutter zieht die kleine Tochter der beiden auf und vermutet, dass die Ehefrau von Gu-nam ihr Geld auf dem Strich verdient und sie auch noch Spass dabei hat.
Das Geld für die Reise nach Südkorea fehlt, als Gu-nam, der mächtig Spielschulden hat, von seinen Schuldnern den Tipp bekommt für den dubiosen Myun Jung-Hak (Kim Yoon-Seok) zu arbeiten. Er trifft sich mit dem grobschlächtigen Mann, der ihm das Angebot unterbreitet, für gutes Geld in Seoul einen Auftragsmord zu machen. Gu-Nam akzeptiert am nächsten Tag dieses verbrecherische Angebot, aber es ist nun auch mal die einzige Möglichkeit nach seiner Frau zu suchen. Mit dem Zug und einem klapprigen Fischerboot kommt er illegal in Südkorea an und beobachtet in eisiger Kälte das Gebäude, in dem das Opfer - ein reicher Professor - mit Frau und Kind wohnt.
Der Job wird dadurch erschwert, weil der Mann einen Bodyguard hat und der Fahrstuhl nur bis zum 5. Stockwerk fährt. Das 6ste, wo der Mann wohnt, ist abgeriegelt. Doch die Ereignisse überschlagen sich, als Gu-nam die Tat ausführen möchte und bald wird er sowohl von der Polizei als auch vom mächtigen lokalen Gangsterboss Kim Tae-won (Cho Seong-Ha) gejaft. Auf der Flucht vor seinen Verfolgern, recherchiert Gu-nam weiter nach seiner Frau...
Na Hong-jin hat mit "The Yellow Sea" einen guten Nachfolger für seinen furiosen Serienkiller-Erstling "The Chaser" geschaffen.
Dabei ist ihm vor allem ersten Hälfte des Films mit einer sehr schönen, langsamen Erzählweise über die Planung des Verbrechens ein echtes Meisterwerk gelungen, leider ist der actionhaltige Endspurt des Thrillers nicht mehr ganz auf diesem hervorragenden Niveau, sondern "nur" gut.
In der Gesamtheit ist der Film aber ein feiner Actioner mit subtilem Start und temporeichem Finish. Im Mittelteil werden dann einige neue Figuren in die Handlung eingefügt, was ein bissel für Verwirrung sorgt und man aufmerksam dabei bleiben sollte, wenn man den Faden nicht verlieren möchte.
Die Anzahl an Autos, die in seinem Film geschrottet werden, ist auch nicht zu unterschätzen. Diese Szenen sind für das actionliebende Publikum gemacht, obwohl mir wie gesagt die ersten 60-70 Minuten wesentlich mehr zusagten, hätte der Macher dies durchgehalten, wäre wohl ein Meisterwerk in der Art von "Old Boy", "Mother" oder I saw the Devil" herausgekommen. So bleibt aber immer noch ein guter actionhaltiger Beitrag im Genre "Thriller".
Bewertung: 7 von 10 Punkten
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen