Regie: Georges Lautner
Europäisches Politkino aus den 70ern...
Schon in den 70ern war klar: In hohen Kreisen der Politik und Wirtschaft ist Korruption keine Seltenheit. Erpressung und Verleumdung, um die eigene Karriere voranzutreiben, sind an der Tagesordnung. Der Abgeordnete Michel Serrano hat zudem seit Jahren brisante Unterlagen in seinem Safe. Eine Akte über kriminelle Geschäftsgepflogenheiten mächtiger Manager und Finanziers, Politiker und deren Machenschaften und allerlei anderes belastendes Material. Damit hat er sich allerdings auch zur Zielscheibe seiner Gegner gemacht. Einem anderen Abgeordneten Philippe Dubaye (Maurice Ronet) gehen schließlich bei einer nächtlichen Verabredung mit diesem Serrano die Nerven durch und er erschlägt ihn. Um seine Tat zu vertuschen, überredet Dubaye seinen alten Freund Xavier (Alain Delon) zum Alibi, dass beide zur Tatzeit gemeinsam mit Dubayes Frau (Stephane Audran) gegessen haben. Doch mit dieser Aussage geben sich die beiden gewiften Kommissare Moreau (Michel Aumont) und Pernais (Jean Bouise) kaum zufrieden.
Denn genau diese Akte ist verschwünden.
Und plötzlich sind ganz verschiedene Gruppen hinter der verschwundenen Akte von Serrano her. Damit sind alle in Gefahr, auch Dubayes heimliche Freundin Valerie (Ornella Muti) und auch Xavier lebt plötzlich immer gefährlicher...
"Der Fall Serrano" stammt aus dem Jahr 1977, wurde von Georges Lautner gedreht und von Alain Delon produziert.
Er steht ganz in der Tradition spannender französischer Thriller, versehen mit einer sehr kühlen Ambiente aus Geschäftsetagen, noblen Pariser Schuppen und vor allem einem Klima der Bespitzelungen und Observationen.
Lautner, der später durch die Belmondo Filme "Der Profi" oder "Der Windhund" populär wurde, hat mit dem Fall Serrano wahrscheinlich den besten Film seiner Karriere gemacht.
Die Atmosphäre ist durchgehend interessant und spannend...wenn man der Handlung konzentriert folgt.
Der Schluss flacht leider etwas ab, daher vielleicht erreicht "Fall Serrano" nicht die gleiche Liga wie Verneuils "I wie Ikarus" oder "Der unsichtbare Aufstand" von Costa Gavras.
In weiteren Rollen sind Mireille Darc und Klaus Kinski als obskurer Mittler zu sehen
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