Mittwoch, 5. Dezember 2012

96 Hours


























Regie: Pierre Morel

Ein Amerikaner in Paris...

Bryan Mills (Liam Neeson), ehemaliger Topagent der Regierung, hat genug Kohle in seinem gefährlichen Job verdient, dass er sich zur Ruhe setzen kann. Er lebt zurückgezogen in Los Angeles, nur um in der Nähe seiner Tochter Kim (Maggie Grace) zu sein, die seit der Trennung bei der Mutter und Ex-Frau Lenore (Famke Janssen)lebt. Einen reichen neuen Vati hat sie auch, der der Prinzessin zum 17. Geburtstag tatsächlich ein Pony schenkt. Da sieht Bryan mit seinem Geschenk, einem Karaoke-Gerät, eher alt aus. Aber immerhin nimmt er auf Wunsch seiner Ex-Kollegen, die ihn immer noch gerne in ihrem Team sehen würden, einen Job als Bodyguard einer bekannten Sängerin an. Am anderen Tag konfrontiert ihn sein verwöhntes Töchterchen mit dem Wunsch für ein paar Monate mit ihrer Freundin Amanda (Katie Cassidy) im gefährliche Paris, fernab vom friedlichen und sicheren Los Angeles, wohnen zu dürfen.
Unter dem Druck von Leonore stimmt Bryan der längeren Europareise seiner Tochter zu. Die beiden Teenager geraten aber schon kurz nach ihrer Ankunft in die Fänge von albanischen Menschenhändlern, die systematisch die Aufenthaltsorte junger Touristinnen ausspähen und diese später entführen. Bryan erlebt das brutale Kidnapping am Telefon mit. Nach der Recherche seiner Kollegen vom CIA bleiben nur 96 Stunden, seine Tochter aus den Fängen der international operierenden Schlepperorganisation zu befreien, bevor sie für immer verschwindet. Bryan sitzt natürlich schon im Flugzeug Richtung Paris und hat nur noch ein Ziel...
"96 Hours" heisst im Original "Taken" und ist ein französischer Actionthriller der alten Schule. Regie führt Pierre Morel nach einem Drehbuch von Luc Besson und Robert Mark Kamen.
Er gilt nicht nur als kommerzieller Erfolg bei 30 Millionen Produktionskosten und einem bisherig ca. 8fachen Einspielergebnis. Der Film hat sich auch in kurzer Zeit durch eine grosse Beliebtheit beim Publikum in Richtung eines potentiellen zukünftigen Kultfilms entwickelt.
Dabei zeigt der Film eigentlich gar keine Innovation, sondern zieht knochentrocken und bärbeissig seine sattsam bekannte Geschichte vom Rächer durch.

Dabei gibts extrem viele Klischees und sehr viel old School Nahkampf, der den Film in die Nähe der charmanten 80er Jahre Thriller setzt. Allerdings verzichten die Macher auch nicht auf trendige Computerspiel-Ästhetik.
Natürlich ist der Film recht angreifbar mit der ultrareaktionären Haltung seines Helden, der die Auferstehung des unerbittlichen Racheengels "Ein Mann sieht rot" Bronson zelebriert.
Auch die ultrabrutale Umsetzung (der Held macht keine Gefangenen) im Kampf gegen die bösen Osteuropäer und Moslems wirkt recht verwegen und schert sich nicht viel um den Vorwurf von Vorurteilen.
Trotz der Leichenberge ist der Film aber auch durchaus spannend und Liam Neeson ist ein glaubwürdiger Antiheld. Ohne seine Leistung würde der Film vermutlich weit weniger gut funktionieren. Man nimmt ihm seine Entschlossenheit ein einziges Ziel ohne Rücksicht auf Verluste anzusteuern in jeder Sekunde ab.
Fazit: Am sichersten ist es in der Heimat Amerika und Europa ist ein irritierendes "Kurdistan". Nur ein kampferprobter Ami vom besten Verein der Welt kann hier mal für 96 Stunden aufräumen....ich vergebe mit leicht schlechtem Gewissen (grins) 8 Punkte.

Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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