Mittwoch, 5. Dezember 2012

Emma


























Regie: Douglas McCrath

Gwyneth, die Kupplerin...

Die Begeisterung für das literarische Werk von Jane Austen ist bis heute ungebrochen. Auch von der Filmbranche wurden ihre Geschichten Mitte der 90er wieder entdeckt. Inzwischen liegen einige hochkarätig besetzte Romanverfilumgen vor, dies kurbelte auch die Buchverkäufe in ungeahnte Höhen. Mit seinem Regiedebüt "Emma" steuerte der Douglas McGrath 1996 mit eine der gelungensten Adaptionen bei.
"Emma" verfügte zwar über ein kleineres Budget als "Stolz und Vorurteil" oder "Sinn und Sinnlichkeit", bemerkbar ist der Unterschied vor allem in der Opulenz der Bilder. Hier wirkt "Emma" etwas bescheidener bebildert und konzipiert, kann aber durch die junge Gwyneth Paltrow glänzen. Einige Zeit später sollte die begabte Schauspielerin einen Oscar für einen weiteren Kostümfilm "Shakespeare in Love" erhalten.
Emma ist so überzeugt von ihrem Talent als Eheanbahnerin, was natürlich von einem Schlamassel ins nächste führt. Die typische Tochter aus gutem Hause ist gebildet und eingebildet, klug und zickig, charmant und raffiniert, alles zugleich.
Gwyneth Paltrow spielt diesen Charakter mit voller Hingabe, sämtliche ständig wechselnden Facetten von "Emma" wunderbar eingefangen und das betrifft nicht nur die Szenen, wenn sie mit ihrer Freundin freundlich die Leute grüsst und hintenrum sekunden später ein übles Geläster startet.
Trotz dieser kleinen Charakterschwächen ist Emma natürlich eine äusserst liebenswerte junge Frau. Natürlich ist das grösste Ziel einer Frau in Emmas Zeit um 1800 der Hafen der Ehe und zwar mit einem Traummann...gutaussehend, begütert, dem gleichen Stand entsprechend und lieben sollte man sich auch noch. Immer mehr versagen die Künste als heimliche Kupplerin. So sehr, dass sie auch ihrem eigenen Glück im Wege steht...


 McGrath, der sich filmisch inzwischen mit "Nicholas Nickelby" an einen weiteren Literaturklassiker (Charles Dickens) heranwagte, verfasste auch das Drehbuch für den entspannten, pfiffigen Film. Bei der Oscar Verleihung wurde die gelungene Kostumarbeit nominiert, die stimmige musikalische Untermalung von Rachel Portmann war sogar siegreich.
In weiteren Rollen sind Ewan McGregor, Jeremy Northam, Toni Colette und Greta Scacchi zu sehen.

 Bewertung: 7 von 10 Punkten...

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