Mittwoch, 5. Dezember 2012
Badlands
Regie: Terrence Mallick
Junge Liebe auf der Flucht...
Terrence Malick ist eine grosse Regielegende. Nachdem er 1969 seinen ersten Kurfilm drehte, war "Badlands" im Jahr 1973 sein Spielfilmdebüt. Es folgte der legendäre Bilderfilm "Days of Heaven", von dem nicht nur ein Martin Scorese schwärmt und feststellt, dass jedes einzelne Bild des Films in einem Museum ausgestellt werden könne.
Mehr als 20 Jahre vergingen bis er mit "Der schmale Grat" seinen nächsten Film realisierte. Einer der besten Kriegsfilme aller Zeiten und ein grosser Welterfolg. Und "The New World" von 2005 braucht vielleicht noch ein paar Jahre um Klassiker- und Kultstatus zu erreichen und nahtlos an sein Gesamtwerk anzuschliessen. Alle seine Filme zeichnen sich durch unglaubliche Bildkompositionen aus, so trieb er Kameramann Tak Fujimoto mit seinen beiden Kollegen Stevan Larner und Brian Probyn zu Höchstleistungen an in der Bebilderung von "Badlands".
Es ist die Geschichte von Kit Carruthers (Martin Sheen) und Holly Sarkin (Sissy Spacek), die sich in der Kleinstadt Fort Dupree, Texas kennenlernen. Kit arbeitet bei der Müllabfuhr und sieht aus wie James Dean. Hollys Vater (Warren Oates) ist ausser sich vor Wut als er von der Beziehung seiner 15jährigen Tochter mit dem 10 Jahre älteren Kerl erfährt und macht Kit unmissverständlich klar, dass er die Liason unterbinden wird. Kit sieht rot und erschiesst den Vater in einer Affekthandlung. Danach geht das Paar auf die Flucht, versteckt sich beispielsweise in einem selbstgebauten Baumhaus im Wald, taucht bei Freunden unter oder geniesst die Landschaft von South Dakota und Montana. Die Berge sind das Ziel. Unterlegt von Carl Orffs Filmmusik spricht Hollys Offstimme auf dieser Reise von der eigenen Vergänglichkeit und der Unausweichlichkeit des Schicksals. In diesen Momenten ist das stark bebilderte Roadmovie magisch. Gelegentlich tritt die Handlung, die eigentlich gar nicht mal besonders originell ist, völlig in den Hintergrund und weicht den Schilderungen von Stimmungen. Viel Poesie, obwohl das Paar bald im grossen Stil gejagt wird, von der Polizei und von Kopfgeldjägern.
Die beiden Hauptrollen besetzte Malick mit zwei damals noch unbekannten jungen Gesichtern: Martin Sheen und die damals 24jährige Sissy Spacek, die ein paar Jahre später zu einer der besten und ausdrucksstärksten Schauspielerinnen Hollywoods aufstieg.
Die Handlung beruht teilweise sogar auf einer wahren Geschichte: Der 18-jährige Charles Starkweather und seine 14-jährige Freundin Caril Ann Fugate waren Ende der 50er Jahre im ganzen Land gesuchte Massenmörder des amerikanischen Mittelwestens.
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.
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