Mittwoch, 5. Dezember 2012
Conan, der Barbar
Regie: John Milius
Grenzenlose Rache...
"Der Film ist voller Gewalt, Blut, Menschenverachtung und einer faschistoiden Grundhaltung"...so urteilten die meisten Kritiker über diesen Film, der vor allem auch als der erste Welterfolg von Schwarzenegger in die Filmgeschichte einging.
Und dies ist vielleicht auch seine schwerste Hürde in Sachen retrospektiver Würdigung, die er zweifelsohne verdient hat. Denn der Star Schwarzenegger als muskelbepackter barbarischer Hauptdarsteller macht es zusätzlich auch nicht leicht die grossen Vorzüge dieses Historienfilms auf Anhieb zu sehen.
Für meine Begriffe hat John Milius einen der besten Filme der 80er mit dieser Rachegeschichte geschaffen.
Und zwar ist der Film noch nicht mal einheitlich aus einem Guss, aber er hat so viele brilliante Szenen von archaischer Wucht, die es durch diese Kraft schaffen, ein durchweg stimmiges Bild bis zum Schluss aufrecht zu erhalten.
Der Film spielt irgendwo in dem Zeitalter zwischen dem Übergang von Bronze- in die Eisenzeit. Ein ganzes Dorf wird von der mordenden Armee des Kriegers Thulsa Doom, der Waffen aus Stahl sucht, ausgelöscht. Vor den Augen des Kindes Conan enthauptet er dessen Mutter. Conan selbst wird zur Sklavenarbeit verschleppt, wird als erwachsener Mann Gladiator seiner Zeit und durch den aufkommenden Schlangenkult wieder mit seiner Vergangenheit und dem Mörder seiner Eltern konfrontiert.
Die Rache nimmt ihren Lauf.
Schwarzenegger hat natürlich das Glück, dass James Earl Jones in der Rolle des Thulsa Doom eine ganz grosse Schauspielerperformance als Bösewicht abgeliefert. Seine Blicke sind magisch, er ist die perfekte Besetzung für diesen teuflischen und charismatischen Schlächter.
Der finale Dialog am Ende ist auch an Kraft und Wucht kaum mehr zu überbieten, weil es gelingt, die Symbiose und die persönliche Beziehung zwischen Rächer und Feind sichtbar werden zu lassen, sie sind voneinander abhängig und definieren sich durch das Gegenüber.
Die Bilder sind traumhaft schön und brüchig und vermitteln Vergänglichkeit, der Score von Basil Poledouris unterstreicht eindrucksvoll diese wuchtigen und archaischen Bilder.
Für mich ganz klar einer der am meisten unterschätzten Werke der Filmgeschichte.
Bewertung: 10 von 10 Punkten.
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