Mittwoch, 5. Dezember 2012

Das Leben des David Gale






















Regie: Alan Parker

Zur Todesstrafe....

"Das Leben des David Gale" ist ein spannender Thriller, der sowohl im klassischen Aufbau von dramaturgischen Steigerungen als auch durch professionelle Darstellerleistungen zwei Stunden gut unterhalten kann.
Für den britischen Director Alan Parker auch so eine Art Comebackversuch, um wieder voll und ganz an seine hervorragenden Arbeiten wie "Midnight Express", "Fame", "Angel Heart" oder "Mississippi Burning" anzuknöpfen, die ja alle schon einige Jährchen auf dem Buckel haben.
Vergleichbar ist David Gale auch mit dem letztgenannten Film. "Mississippi Burning" aus dem Jahr 1988 war ein Meisterwerk. Parker ist es damals gelungen ein sehr anspruchsvolles Problemthema (Rassenunruhen der 60er Jahre, Ku KluxKlan) mit den Spannungselementen des Thrillers zu kombinieren und hat diesen Spagat perfekt inszeniert.
"David Gale" hat eine ähnlich anspruchsvolle Ambition, trotz aller Spannung soll auch noch die Todesstrafe thematisiert und kritisch beleuchtet werden.
Prof. David Gale (Kevin Spacey) ist nicht nur ein hoch angesehener Philosophieprofessor, sondern kämpft zusammen in der Vereinigung "Death Watch" mit vielen Mitstreitern, unter anderem mit seiner platonischen besten Freundin Constance Harraway (Laura Linney) und dem schweigsamen Fanatiker Dusty (Wright (Matt Craven) gegen die Todesstrafe. Nun sitzt er selbst seit geraumer Zeit im Todestrakt für den Mord an Constance Harraway, die vergewaltigt und ermordet aufgefunden wurde. ERdrückende Indizien, an ihrer Leiche Spermaspuren von Gale.
Ein Vergewaltigungsverdacht an einer seiner Studentinnen einige Zeit vorher spricht nicht für ihn, seine Frau hat ihn verlassen. Das Urteil lautet auf Todesstrafe. Vier Tage vor seinem Hinrichtungstermin gewährt Gale der jungen Journalistin Bitsy Bloom (Kate Winslet) ein Exklusivinterview in 3 Etappen.
Geschickt nützt Parker die 3 Rückblenden um immer mehr Licht ins Dunkel zu bringen bzw. immmer mehr Zweifel bei Bitsy aufkommen zu lassen. Wird tatsächlich ein Unschuldiger hingerichtet ?. Die Uhr tickt...
Der Film ist sicherlich oberflächlich gesehen ein spannender Film. Allerdings misslingt Parkers Plädoyer gegen die Todesstrafe auf ganzer Linie. Irgendwann sind die Botschaften des Films dann auch eher ärgerlich. Denn ab einem gewissen Zeitpunkt wird nur noch die mögliche Unschuld als Argument gegen den staatlich verordneten Tod ins Feld geführt.
Eingestreut in die Handlung der Medienbericht, der die Hinrichtung einer 17jährigen Schwarzen thematisiert, die einen Polizisten erschossen hat.
In einer der Rückblenden sehen wir Gale in einer Talkshow ein flammendes Plädoyer gegen die Todesstrafe halten, als Befürworter der Gouverneur, der dann am Ende das Todschlagargument bringt "wenn ich in meiner Amtszeit einen Unschuldigen auf den elektrischen Stuhl geschickt habe, dann dürfen sie über mich richten"...

 Gut, in Amerika ist ja ein hohes Gefälle von "Pro" und "Contra". Aber wenn man den weiteren Handlungsverlauf bis zum Ende (den ich hier nicht verraten will) mit berücksichtigt, dann ist der Film eher den Befürwortern hilfreich.
Nach ca. 90 Minuten werden dem ganz Aufmerksamen Zuschauer plötzlich gewaltige Logiklöcher auffallen. Man hat kurzzeitig den Eindruck die Konstruktion würde immer holpriger. Aber keine Angst: Am Ende kriegt der film zumindest bei diesem Punkt noch die Kurve. Was aber gesamthaft das Kopfschütteln nicht verhindert...zumindest ging es mir so.
Bewertung: 3 von 10 Punkten.

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