Mittwoch, 5. Dezember 2012

Der goldene Kompass


























Regie: Chris Weitz

Mit Eisbär Knut und dem eigenen Krafttier im Kampf gegen das Böse..

"Der goldene Kompass" ist Teil 1 der Romantrilogie "His Dark Materials" von Autors Philip Pulmann. Neuling Chris Weitz realisierte dieses Projekt für New Line Cinema mit einem Filmbudget von 180 Millionen US-Dollar und sollte somit die kommerzielle Nachfolge für die Mehrteiler-Epen "Herr der Ringe" oder auch "Harry Potter" übernehmen. Und somit endet der Film mit einer Art Cliffhanger am Schluss, der dann mit dem zweiten Teil fortgesetzt werden sollte. Er endet offen ganz in der Tradition der Star Wars Fortsetzungen, die aufgrund der phänomenalen Blockbusterergebnisse diese Art von Fortsetzungen erstmals erfolgreich etablierten.
Ein Manko, dass jetzt den Film heute leider viel uninteressanter macht als zu seiner Kinoauswertung, als die beiden Fortsetzungen "Das magische Messer" und "Das Bernstein Teleskop" noch realistisch in der Planung standen. Leider hat "Der goldene Kompass" in der US-Kinoauswertung versagt und spielte im eigenen Land lediglich 70 Mio. Dollar ein, was als extremer Misserfolg gewertet wurde und hat somit die geplanten Fortsetzungen auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt. Da hilft auch das formidable weltweite Einspielergebnis von über 300 Mio. Dollar nicht viel, die US-Filmwirtschaft produziert in erster Linie für den eigenen Markt.


In Deutschland machte der Film auch sehr gute Kasse, immerhin wurde er als Art Weihnachtsfilm im Dezember 2007 gestartet und man hoffte da stark auf die Präsenz der ganz jungen Zuschauer.
Interessanterweise schildert der Film, der die Abenteuer des Mädchens Lyra erzählt, das aus einer Parallelwelt stammt eine Art Kampf gegen die Machthaber und somit auch gegen die etablierte Religion...die Guten sind Schamanen. Die Seelen der Kinder in dieser Parallelwelt erscheinen als sogenannte Krafttiere und fungieren als ständige Begleiter und Beschützer des Menschen.
Die Herrscher haben den perfiden Plan, die Kinder von ihren Tieren zu trennen, um sie somit ihrer Seele zu berauben.
Ein Stoff, der doch eigentlich recht düster anmutet...leider hat man doch auch zu sehr den Erfolg als harmonischer Familienfilm im Sinn gehabt. Deshalb schwankt der Film leider immer wieder unentschlossen hin- und her und am Ende ist keiner Zielgruppe so recht gedient.
Die Schauwerte sind allerdings gut geglückt. Der Film hat sehr gute visuelle Effekte, für die er auch den Oscar gewinnen konnte. Vor allem das Agieren und die Verwandlungen der Tiere ist äusserst spannend realisiert. Starke Szenenbilder wie etwa die böse Nicole Kidman, die sich an ihr böses Äffchen schmiegt oder kämpfende Eisbären in der Arktis. Natürlich gewinnt Knut. Nur heisst er im Film Panserbjørne Iorek Byrnison . Als Festtagsfilm fand ich den Film ganz unterhaltsam, auch wenn durch die oben erwähnten Schwachstellen (offenes Ende/zu wenig Mut zur düsteren Variante) die Atmosphäre des Films schon stark leidet, alles insgesamt behäbig und brav bleibt und trotz guter Optik die Spannung reduziert ist.
Da hätte man viel mehr draus machen können.

Bewertung: 6 von 10 Punkten.

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