Mittwoch, 5. Dezember 2012
Arn
Regie: Peter Flint
Heldentum und Klosterleben im nordischen Mittelalter...
Regie: "Arn - Tempelriddaren" ist eigentlich ein zweiteiliger von Svesnka Film und STV sowohl fürs Kino als auch fürs schwedische Fernsehen realisierte, sehr aufwändige Verfilmung der "Götaland-Trilogie" des schwedischen Autors Jan Guillou.
Seine fiktive Romanfigur Arn Magnusson fungiert als Nationalheld und Staatengründer, ein nordischer "Artus".
Für den internationalen Kinomarkt wurde der Film auf 128 Minuten gekürzt.
Mit einem Budget von ca. 200 Millionen schwedischer Kronen ist die Rittersaga der teuerste Film, der jemals in Skandinavien gedreht wurde.
Die Kritiker in der Heimat gingen mit dem Werk des Regisseurs Peter Flint (Das Auge des Adlers) allerdings nicht zimperlich um und das Mittelalterepos wurde mehrheitlich verrissen. So ging der opulente Streifen bei der Jährlichen Vergabe der schwedischen Filmpreise auch total leer aus, er wurde noch nicht einmal nominiert.
Der Publikumszuspruch war allerdings enorm, es gab in Schweden lange nicht mehr gesehene Schlangen vor den Kinos.
Im Jahr 1150 wird im Heiligen Land blutig für das Kreuz gegen die Muslime gekämpft. Unter den Kreuzrittern kämpft auch Arn Magnusson (Joakim Nätterqvist), einst ehrenvoller Sohn einer Adelsfamilie.
Arn wuchs im Kloster auf, weil die Eltern Gott danken wollten, dass eine schwere Krankheit durchs Beten geheilt wurde. Als Junge lernt er dort schreiben, lesen und auch das Kriegshandwerk durch einen Bruder des Klosters, der in seinem weltlichen Leben ein Tempelritter war. Die Priester entscheiden aber, dass er als junger Mann das Kloster verlassen soll, weil seine Bestimmung eher weltlich sei...
Der junge Mann wird allerdings bald Opfer einen finsteren Intrige in seiner Heimat. Beim Singen im Kloster lernt er Cecilia Algotsdotter (Sofia Helin) kennen. Die beiden verlieben sich ineinander müssen sich aber wegen der verfeindeten Familie heimlich treffen. Cecilia wird schwanger. Ihre Schwester Kristina behauptet, dass Arn auch mit ihr geschlafen hat. Die Oberin des Klosters, Mutter Rikissa (Bibi Andersson) verrät die Sünde der Obrigkeit und die beiden Liebenden werden zu einer zwanzigjärhigen Buße verurteilt. Arn wird als Kreuzritter ins Heilige Land geschickt, lernt dort den Feind Saladin, der gerade dabei ist Jerusalem zu erobern, kennen und schätzen. Cecilia wird ins Kloster Gudhem unter die Fittiche der verbitterten Rikissa gesteckt...
Wunderschöne Bilder, manchmal fast zu schön und kinogerecht, gibt es in "Arn" zu sehen, dazu die archaischen Mittelalterthemen wie Ehre, Treue und ewige Liebe, die alle Hindernisse überwinden will.
Möglicherweise durch die Kürzung ist der Film zwar durchgehend rund und kurzweilig anzuschauen, die Szenen "Arn" und "Cecilia" wechseln sich immer wieder ab (Kriegsschauplatz Jerusalem/Realistisches, unmenschliches Klosterleben) aber dadurch kommt selten sowas wie eine epische Größe auf, die beispielsweise beim wesentlich längeren Directors Cut von Ridley Scotts "Königreich der Himmel" gegeben war.
Wer sich aber fürs Mittelalter interessiert, der wird mit "Arn" sicherlich keinen Fehlgriff machen. Der Film zeigt auch eine Zeit, die geprägt war von vielen heiligen Missionen im fremden Land aber auch durch innere Unruhen, verfeindete Familien, die ständig bei jeder sich nur bietenden Gelegenheit nach der Krone greifen wollten...
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
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