Samstag, 8. Dezember 2012

Backwoods




Regie: Koldo Sera

Wildes Baskenland...

1978: Das junge Ehepaar Lucy (Virginie Ledoyen) und Norman (Paddy Considine) steckt aufgrund des Kindstods ihres Babys in einer tiefen Beziehungskrise.
Um die düstere Situation zu verbessern, haben sie sich Normans ehemaligen Boss und Freund Paul (Gary Oldman) und dessen Frau Isabell (Aitana Sánchez-Gijón) angeschlossen und gemeinsam wollen die beiden Paare ihren Urlaub in dem sehr abgelegenen Haus von Pauls Großmutter in Nordspanien verbringen.
Das klapprige Auto von Norman gibt bald den Geist auf, kurz nachdem sie die letzte Raststätte vor der Fahrt ins Hinterland besucht haben.
In diesem kleinen Wirtshaus haben die vier auch schon einen kleinen Vorgeschmack von der baskischen Landbevölkerung bekommen, denn das Brüderquartett am Stammtisch macht nicht gerade eine vertrauenserweckenden Eindruck.
Als sie endlich am Haus angekommen sind, bietet sich zwar die schöne Naturlandschaft und der See zum Relaxen an, doch die Stimmung der vier Urlauber ist gereizt bis aggressiv.
Am anderen Morgen nötigt Paul seinen Freund beinahe, dass dieser mit ihm auf die Jagd gehen soll.
Laut Paul gibt es nur eine einzige Wahrheit: Es gibt Jäger und Gejagte. Diese Weisheit bekommt Norman mitgeteilt, nachdem Paul einen Wildhasen mit seiner Flinte erlegt hat.
Beim Heimweg kommen sie an ein abgelegenes Bauernhaus vorbei, Paul ist ziemlich neugierig und nachdem es ersichtlich wird, dass keiner Zuhause ist, bricht er die Türen des Stalles auf.
Dort befindet sich ein eingesperrtes kleines Mädchen in einer verriegelten Kammer, das stark verwahrloste, körperlich behinderte Kind scheint dort wie ein Tier gehalten zu werden. Sie nehmen das Kind mit, ohne zu ahnen, dass sie damit zu Gejagten werden.....



Der spanische Regisseur Koldo Serra drehte mit "Backwoods - Die Jagd beginnt" eine Art Hommage an die 70er Jahre Klassiker "Wer Gewalt sät" und "Beim Sterben ist jeder der erste" und stellt erneut das Szenario auf, indem Großstädter fernab der Zivilisation mit roher Gewalt konfrontiert werden.
Dabei gelingt ihm anfangs ein spannender Abschnitt, der allerdings leider in der Mitte einige Logiklöcher im Sinne von "Wie blöd muss man sich verhalten, damit alles eskaliert" aufweist.
Irgendwie ist diese Gewaltexplosion sämtlicher Figuren nicht ganz schlüssig, das unterscheidet "Backwoods" von seinen Vorbildern.
Insgesamt bleibt es bei einem etwas unausgegorenen Versuch bei dem eine bedrohliche, sich zuspitzende Atmosphäre logisch einhergeht mit der charakterlich nachvollziehbaren Entwicklung der Figuren vom Gejagten zum Jäger.

Bewertung: 4 von 10 Punkten.

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