Mittwoch, 5. Dezember 2012
In China essen sie Hunde
Regie: Lasse Spang Olsen
Feelgood Gewaltorgie...
Das kleine Filmland Dänemark sorgt in den letzten Jahren immer mal wieder für Furore, sogar mit recht unterschiedlichen Movies: Oscar für die Ausstattungsfilme "Babettes Fest" oder "Pelle, der Eroberer"..."Nighwish" wird zum Überraschungshit des europäischen Horrorkrimis.
Ganz zu schweigen von den Dogma-Vertretern.
Und mit "In China essen sie Hunde" realisierte der Ex-Stuntman Lasse Spang Olsen die europäische Antwort auf Tarantino.
Das bedeutet natürlich ein Höchstmaß an brutaler Gewalt, recht viel Blut, zynischer Blickwinkel mit reichlich Galgenhumor.
Wenn der Macher es dann auch noch verstanden hat in der Quintessenz noch einen Schuss "Capra" hineinzuzaubern, dann darf man dies schon als kleines Kunststück bezeichnen.
Ich hätte es nämlich im Vorab nicht für möglich gehalten, einem Gewaltszenario eine märchenhafte Komponente hinzuzufügen.
Arvid (Dejan Cukic) ist ein einfacher Bankbeamter in Kopenhagen, ein etwas langweiliger, aber gutmütiger Durchschnittsmann. Seine Lebensgefährtin Hanne (Trine Dyrholm) verlässt ihn deswegen. Für kurze Zeit wird er zum Held des Tages, denn er vereitelt einen brutalen Banküberfall in seiner Filiale, weil er den psychopathischen Räuber (Peter Gantzler) ausser Gefecht setzt.
Am Abend stürmt weinend und voller Wut die junge Astrid, Ehefrau des verkappten Bankräubers in seine Wohnung und macht ihm bittere Vorwürfe, weil er das Leben eines jungen Paares auf dem Gewissen hat. Das Geld wäre für eine künstliche Befruchtung gewesen.
Arvid, geplagt von Schuldgefühlen und bestrebt das "Unrecht" wieder gut zu machen, nimmt dann Kontakt zu seinem kriminell veranlagten Bruder Harald (Kim Bodnia) auf.
Harald ist zudem auch Eigentümer eines Restaurants. Zu seinem Küchenteam gehören seine beiden Köche Martin (Nikolaj Lie Kaas) und Peter (Tomas Villum Jensen) sowie der einfach gestrickte Gastarbeiter Vuk (Brian Patterson)mit dessen mafiösen Familienmitglieder gelegentlich Geschäfte macht. Arvid schlägt Harald vor, einen Geldtranport seiner Bank zu überfallen...
spätestens zu diesem Zeitpunkt gerät alles ausser Kontrolle. Mit seinen lakonischen Charakteren und den knochentrockenen Dialogen schafft Lasse Spang Olsen ein Ambiente zwischen absurdem Theater und Stegreif-Komödie. Der Sountrack der gregorianschen Mönchsgesänge hat gar ironischen Charakter. Und ausserdem wartet ein mysteriöser Amerikaner mit Hawaii-Hemd, der aussieht wie ein bezahlter Killer, in einer Eckkneipe auf Arvid.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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