Regie: Takashi Miike
Blutgetränkte Schneelandschaft im Wilden Westen Japans...
Eine Liebeserklärung sowohl an den Italo Western als auch an den Samurai Film: Was liegt da näher, sich an einer Art Remake der Filme "Yojimbo" und "Für eine Handvoll Dollar" zu versuchen.
Einer der rennomierten japanischen Gegenwarts-Regisseure Takashi Miike hat dies probiert und zwar mit einem gewagten Mix aus beiden Filmen, denn im "Sukiyaki Western Django" hat man das Gefühl, dass beide Klassiker in einen wilden wie wüsten Eintopf vermischt wurden.
Die Handlung ist natürlich weitestgehend bekannt, aber zuerst darf Enfant Terrible Quentin Tarantino als Ringo seinen Segen zu dem rausgeröngten Streifen abgeben, indem er den Prolog begleitet.
Dieser ist wie die Rückblenden des Films farblich anders gestaltet als die übrige Handlung.
Am Horizont taucht der Gunslinger (Hideaki Ito) auf, ein schweigsamer Fremder, der wohl eine Mission haben muss.
Seiner Bestimmung folgend reitet er zielstrebig in ein kleines verlassenes Nest, dass nur noch zwei verfeindete Clans bewohnen.
Zum einen der weisse Clan Genji, angeführt von Yoshitsune (Yusuke Yseya), die erbittlich gegen ihre Gegner, dem von Kiyomori (Koichi Sato) geführten roten Clan Heike kämpfen. Die Farben sind wichtig, damit sich die Kämpfer farblich unterscheiden und wissen mit wem sie kämpfen müssen.
Es gibt noch einen psychopathischen, dämlichen Sheriff (Tenokuji Kagawa), eine junge glückliche Familie, die zum Opfer der Kämpfe wird. Der Mann wird getötet, die Frau Shikzuka (Yoshino Kimura) schwört Rache und lässt sich gar mit dem Boss der Gegenseite ein, um später abzurechnen.
Dann wohnt im Dorf noch die gütige Alte (Kaori Momoi), die sich allerdings
als Bloody Benten Ruriko, eine grosse legendäre Kämpferin, entpuppt. Da dem Macher auch "Django" gefiel, gibts als Highlight sogar noch dieses legendäre Monsterkanonengewehr und einen "Django" Song, der auch aus der Ära der Spaghetti-Western entstammt sein muss....
Ein sehr verrücktes, knalliges Potpourri an Film und Kinomythos mit sehr schönen übergrossen Filmbildern, die sich alle als Poster und Plakate eigenen würden. Dazu grandiose Szenenbilder, Takashi Miike (Autition) arbeitet detailversessen und akribisch genau. Einziger Schwachpunkt bleibt eine recht sattsam bekannte Story, die ausser klasse Bildern keine neue Impulse, sondern lediglich Chaos und Durcheinander bringt. Das Drehbuch ist schwach, ein Glück, dass die anderen Zutaten so stimmungsvoll und schräg vollendet sind, dass das Manko nicht weiter stört.
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