Donnerstag, 6. Dezember 2012
The Hours
Regie: Stephen Daldry
Drei Frauen
Virginia Woolf (Nicole Kidman) schreibt Mrs. Dalloway, Laura Brown (Julianna Moore) liest Mrs. Dalloway und Clarissa Vaughn (Meryl Streep) wird von ihrem besten Freund Richard (Ed Harris) Mrs. Dalloway genannt.
Drei Frauen, drei verschiedene Zeiten und drei Schicksale, die irgendwie miteinander verbunden sind.
Zusammenhalt bietet Virgina Woolfs 1925 entstandener Roman "Mrs. Dalloway", den sie ursprünglich "The Hours" nennen wollte, unter dieser Inspiration entstand auch der Roman von Michael Cunningham, der 1999 den Pulitzer-Preis erhielt und der 2003 von Stephen Daldry (Billy Elliot) mit drei hochkarätigen Schauspielerinnen verfilmt wurde und diverse Preise bekam. Unter anderem wurde der Film zum Thriumph von Nicole Kidman, die für ihre Rolle als Virginia Woolf den begehrten Oscar gewinnen konnte.
1923: Virginia Woolf lebt mit ihrem Mann Leonard (Stephen Dillane) auf dem Land, sie ist psychisch angeknackst und hat eine Schreibblockade. Der vom Arzt eher zwangsweise verordnete Aufenthalt in der englischen Provinz bietet einerseits Ruhe vor der Hektik, er fördert aber den sozialen Rückzug, was letztendlich die Stimmung der sensiblen Schriftstellerin drückt.
1951: Die sensible Hausfrau Laura Brown (Julianna Moore) ist unglücklich und gefesselt vom Roman der Virigina Woolf. Mit ihrem verständnisvollen Mann Dan (John C. Reilly) hat sie einen kleinen Sohn, der sehr an seiner Mutter hängt und die Labilität und die unglücklichen Stimmungen der Mutter spürt.
1999: In der Gegenwart bereitet Clarissa Vaughan eine Preisverleihungsparty für ihren an AIDS erkrankten Freund Richard vor, der ebenfalls den Rückzug aus dem gesellschaftlichen Leben vollzieht und gar nicht an der Festlichkeit teilnehmen möchte.
Nicole Kidman ist in diesem Film, aufgrund ihrer Maske, kaum zu erkennen, da sie nicht nur eine Perücke, sondern auch eine falsche Nase trug, um mehr Ähnlichkeit mit der Schriftstellerin zu haben.
"The Hours" ist ein Schauspielerfilm durch und durch, der auch nur deshalb so prächtig funktioniert, weil alle drei Darstellerin das Beste geben und zru Höchstform auflaufen.
Die Kidman darf potentiell wahnsinnig agieren - spielt aber verhalten genug, ihr Starpotential aussen vor zu lassen - was dem Film sehr zugute kommt.
Moore hat vielleicht den tragischsten Part von allen, sie zerbricht fast an der Hin- und Hergerissenheit und sucht verzweifelt nach einem Ausweg, der so oder so Traurigkeit hinterlässt und Meryl Streep agiert tatsächlich wie diese Mrs. Dalloway, eine Frauenfigur, die durch die diversen gesellschaftlichen Verpflichtungen gar nicht wahrnimmt, in welches Gefängnis sie sich hineinmanövriert hat.
Auch hier erweist sich Stephen Daldry als ausgezeichneter Regisseur für anspruchsvolle Literaturverfilmungen.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen