Samstag, 8. Dezember 2012
The Kings Speech
Regie: Tom Hooper
Ein Herz, eine Krone und ein Sprachtherapeut...
Der 1895 geborene Albert Frederick Arthur George (Colin Firth) aus dem Haus Windsor ist der zweitgeborene Sohn von König Georg V. (Michael Gambon) und dessen Ehefrau Prinzessin von Teck (Claire Bloom). Sein älterer Bruder Eduard XIII. (Guy Pearce) ist somit Thronfolger.
Aus Tradition wird dem zweitgeborenen Sohn des Königs der Titel "Duke of York" verliehen. Doch Albert ist ein eher schüchterner Herzog, der vor allem aufgrund seines Stotterns das öffentliche Leben eher meidet und sich vor allem um seine Frau Elisabeth (Helena Bonham Carter) und die beiden Töchter Elisabeth und Margaret kümmert.
An der Abschlußfeier der British Empire Exhibition 1925 soll der publikumsscheue Adlige eine Rede im Stadion halten, die von sämtlichen Rundfunkanstalten übertragen wird. Durch sein Stottern wird dieser Auftritt zu einem echten Fiasko.
Albert leidet unter seinem Problem, denn die konventionellen Sprachlehrer können ihm nicht helfen.
Erst als seine Frau sich um einen eher unkonventionellen Sprachtherapeuten wendet, keimt Hoffnung auf. Dieser aus Australien stammende Lionel Logue (Geoffrey Rush) ist nun gar nicht erst an höfischer Etikette interessiert, er besteht sogar darauf den Herzog mit seinem Kosenamen Bertie anreden zu dürfen. Ausserdem lässt er bei der ersten Sitzung Albert den Hamlet Monolog "Sein oder Nichtsein" aufsagen, während dieser per Kopfhörer mit lauter Musik beschallt wird.
Albert bricht diese Methoden und auch weitere geplante Therapiesitzungen ab, Logue schenkt ihm zum Abschied die Schallplatte, die er von Alberts Leseversuch aufgenommen hat.
Erst viele Wochen später lässt Albert diese Platte zuhause laufen und ist verblüfft über sein eigenes Können.
Er hört sich selbst, wie er den Monolog fehlerfrei rezitiert...
Der Film "The Kings Speech" schildert auf vergnügliche Weise mit diesem Charme aus dem die Hollywood-Oscars sind, die Geschichte des späteren Königs Georg VI und die Freundschaft zu seinem Lehrer Lionel Logue, der es durch seine Therapie schafft, dass der Monarch die historisch bedeutsame Rundfunkansprache zur Kriegserklärung des Vereinigtes Königreichs nach dem deutschen Angriff auf Polen nicht nur fehlerfrei halten kann, sondern auch durch sein Mitgefühl und Glaubwürdigkeit die Zuneigung des Volkes gewinnen konnte. Georg VI ging als guter König in die Geschichte ein.
"The King’s Speech" ist eine britische Produktion des Directors Tom Hooper aus dem Jahre 2010, in der Colin Firth den britischen König Georg VI. so gut darstellte, dass er dafür den Oscar gewinnen konnte.
Auch in den Kategorien Bester Film, Beste Regie und bestes Drehbuch durften die Macher triumphieren.
Der Film avancierte sehr schnell zum Kritiker- und Publikumsliebling, er spielte alleine in den USA ca. 131 Millionen Dollar ein.
Großen Anteil am Erfolg hatten die Schauspieler, die sich der historischen Geschichte sehr vergnügt annehmen und allesamt gute Darstellerleistungen bieten.
Mit Geoffrey Rush hat Colin Firth einen ebenbürtigen Darsteller an seiner Seite. Natürlich bleibt der Film etwas oberflächlich, aber er gefällt als moderner Verwandter des Filmklassikers "My fair Lady" von George Cukor.
Die Sprchübungen sind sehr witzig gestaltet, die absurd erscheinenden Übungen haben aber Erfolg. Vor allem weil es der Therapeut auch versteht, viel Psychologie mitschwingen zu lassen.
Kameramann Danny Cohen (Dead Man Shoes, This is England) gelingt es den beengten Therapieraum, in denen der Film sehr oft spielt, sehr wirksam darzustellen. Er setzt auf Nahaufnahmen der Gesichter, während es ihm gelingt, einen großen Teil des Bildhintergrunds zu erhalten.
In den besten Momenten wirkt dies so, als würde sich er König in seinem beengten Innern (Gefängnis) befinden.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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