Samstag, 8. Dezember 2012

The Wanderers



Regie: Philip Kaufman

Times are changing...

Stadtteil Bronx, New York City 1963: Mehrere Jugendbanden streben nach der Vorherrschaft im Stadtteil. Noch ist die goldene Zeit des RocknRoll und es bekämpfen sich immer wieder die Del Bombers (die dunkelhäutigen Jungs, sie tragen lila goldene Jacken, ihr Anführer ist die Megasportskanone Clinton Stitch (Michael Wright).
Aber auch die asiatischen Boys unter Teddy Wong (Dion Albanese) haben ein Wörtchen mitzureden. Eine riesige Gruppe von irischstämmigen Einwanderern nennt sich "The Ducky Boys", die als einzige Gang auf Unformierungen verzichten und auch als einzige Gruppe bereit ist bis zum Äussersten zu gehen.
Die Jungs mit italienischen Wurzeln formieren sich - bevor sie eventuell in die Mafia einsteigen - als legendäre "The Wanderers".
Ihr Markenzeichen ist die schicke goldgelb-rote Jacke mit dem großen Wanderers Schriftzug, sie sind echte RocknRoll Boys mit Pomade in den Haaren, ihr Anführer ist der gutausssehende Mädchenschwarm Ritchie Gennaro (Ken Wahl), der mit Despie Galasso (Toni Kalem), dem Töchterchen des berüchtigten Paten rummacht.
Sein bester Freund ist Joey Capra (John Friedrich), ein auch künstlerisch begabter Junge, der unter der brutalen Herrschaft seines Muskelprotzes von Dad (William Andrews) leidet.
Weitere echte Wanderers sind Buddy Borsalino (Jim Youngs) und Perry LaGuardia (Tony Ganius). Turkey (Alan Rosenberg) ist eher ein abtrünniger Wanderer, den es mehr und mehr zu den Glatzköpfen drängt.
Deren Führer Terror (Erland van Lidth) geht mit der zierlichen Großschnauze Peewee (Linda Manz) und ist gemeinsam mit den anderen Glatzenboys Lieblingsgegner für die Wanderers.
Es ist eine Zeit, die sich verändert. Sowohl gesellschaftlich als auch im Leben dieser Jungs, die mehr und mehr sich von ihrer Jugendzeit verabschieden müssen. Ritchie wird gar mit einer möglichen Heirat konfrontiert, obwohl er sich beim "Tittengrabschen" in das Opfer Nina Becker (Karen Allen) verliebt.
Präsident Kennedy wird ermordet, Bob Dylan hat seine ersten Auftritte in kleineren Kneipen, die 68er und Vietnam sind im Anmarsch....



Philip Kaufman drehte gleich im Anschluß an "Die Körperfresser kommen" diesen zum Kult gewordenen Coming of Age Film im Jahre 1979.
Etwa zeitgleich mit "The Wanderers" von Walter Hill startete dieser Film in den Kinos. Kaufmans Variante ist eher nostalgisch geprägt und liefert einen Abgesang auf die gute alte Zeit und wagt gleichzeitig einen ernüchternden Blick in eine brutalere und aggressivere Zukunft, es wird die Zeit kommen, in denen Gangs wie die Ducky Boys auf dem Vormarsch sind, also diese sozial benachteiligten Jugendlichen, wie sie dann Walter Hill in seinem Großstadtwestern "Warriors" beschreibt und zeigt. Das Bandenwesen hat damit endgültig seine "Unschuld" verloren, es geht auf Leben und Tod.
Der Film basiert auf einem autobiographisch geprägten Roman von Richard Price.



Musikalisch wird der stimmungsvolle Film von den Helden des 60s Pop wie The Shirelles, Ben E. King, Dion oder The Four Seasons untermalt.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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