Mittwoch, 5. Dezember 2012

The Warlords



Regie: Peter Chan / Wai Man

Schlachtfelder in China...

Um 1850 leiden mehr als 400 Millionen Chinesen unter der korrupten Regentschaft der Quin Dynastie. Während der Taipin-Rebellion gegen die korrupte Regierung sterben 50 Millionen Chinesen auf dem Schlachtfeld oder an Hunger.
Der kaiserliche General Pang (Jet Li) hat als Einziger eine grosse Schlacht überlebt, weil er sich irgendwann im Blutrausch der Gegner nach einer Verletzung tot gestellt hat und läuft über ein mit Leichen übersätes Schlachtfeld. Er wirkt desillusioniert und hat Hunger. Er folgt einer fremden, schönen Frau (Yinglei Xu), die ihn schliesslich - als er zusammenbricht - mit sich nimmt. Sie bringt ihn irgendwo unter, gibt im Essen und in der Nacht teilt sie mit ihm das Bett.
Pang kommt dadurch wieder zu Kräften und trifft den jungen Rebellen und Bandit Jiang Wu-Yang (Takeshi Kaneshiru), der ihn zum Kampf auffordert. Dieser ist beeindruckt von der Kampfkunst des Pang und merkt sofort, dass Pang ein berühmter General sein muss. Er bringt Pang zu seinem Anführer und Adoptivvater Zhao Er-Hu (Andy Lau) in das hungernde grosse Dorf der Banditen. Dort sieht Pang auch die Fremde wieder, es ist die Frau von Zhao Er-Hu. Es wird seine heimliche Liebe werden.
Die drei Männer schwören sich Blutsbrüderschaft, nachdem Truppen der Qing Armee das Dorf überfallen, die Vorräte plündern und das Überleben im kommenden Winter stark bezweifelt werden muss. Um das Dorf zu retten, treten sie aus ganz unterschiedlichen Motiven in die Armee der Quin ein und kämpfen gegen die Taipin.
Vor allem Pang und Er-hu sind unterschiedliche Krieger. Pang fühlt sich zu grösserem berufen, Er-hu hat ausschliesslich das Wohl der armen Bevölkerung im Sinn.
Der Krieg geht ununterbrochen weiter, die Männer sehen nur Blut, Feinde und Tod. Und er verändert sie. Pang wird mächtig, denn das Kaiserreich, dass ihn zuerst loswerden möchte, braucht ihn irgendwann als Vorzeigehelden und Pang trifft für seine anderen beiden Blutbrüder und Warlords immer mehr unerbittliche und unmenschliche Entscheidung.
Als sie eine wichtige Stadt durch Er-Hu fast unblutig einnehmen und Pang gegen das Versprechen seines Blutsbruder die 4000 gefangenen Soldaten exekutieren möchte, kommt es zum Bruch der Freunde.
Die Tragödie ist unvermeidlich und erinnert an Shakespeares Werke..

 Bis zur letzten Sekunde zelebriert der Film seine hihilistische Stimmung, es gibt nur wenig positive Ansätze. Alles ist kalt: Die Menschen, die Umgebung, die Schlacht. Der Krieg dominiert und nur selten blitzt Wärme in diesen Zeiten auf.
Die beiden Regisseure Peter Chan / Wai Man Yip inszenierten einen gnadenlosen Abgesang auf die Helden-Mythen, die das chinesische Kino nur zu gerne mit verschwenderischen Aufwand von seinen überlebensgrossen Figuren erzählt. "The Warlords" folgt dieser Linie eine Weile, bevor er die Krieger offenlegt und ein Held wie General Pang wird nicht zum schillernden Krieger, sondern zur ambivalenten Figur, der auf dem Weg nach oben Herz und Seele verliert.
Das imposante Schlachtenepos handelt von den ewigen höherwertigen Themen, es geht um Liebe, Loyalität, Ruhm, Ehre und Freundschaft. Doch natürlich entstehen im Sog dieser Illusionen durch die menschliche Natur Intrigen und Verrat.
Ein sehr guter, kompromissloser Film mit archaischen Zügen, der genauso imponierend wirkt als "Three Kingdoms", ein weiterer empfehlenswerter Film, der ebenso einen Abschnitt der kriegsreichen chinesischen Geschichte beleuchtet.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen