Donnerstag, 6. Dezember 2012
Wyatt Earp
Regie: Lawrence Kasdan
Bekannte Westernlegende...
Eins vorweg: Für die Unsitte DVDs zu machen, die man nach der Hälfte des Films umdrehen muss, habe ich kleine Abzüge gemacht.
Sowas nervt und stört das gute Gesamtbild - 182 Minuten passen komplett auf eine Seite oder wenn dann mit 2 einzelnen DVDs ausstatten.
Mir kommt diese Machart einfach steinzeitmässig vor.
Zumal man noch mal einen Punkt abziehen müsste, denn auf der DVD-Hülle wird auch noch Etikettenschwindel getrieben: Hier steht folgendes: 1. Seite Hauptfilm und 2. Seite Extras.
Das wär dann noch halbwegs zu akzeptieren, nur leider ist das nicht der Fall.
Soweit zu den technischen Mängel.
Das Bild ist allerdings grandios.
Und der Film ist wirklich gut.
An der schauspielerischen Leistung von Costner gibt es nicht zu mäkeln. Er verkörpert den Wyatt Earp mit Stärke, Brutalität, gelegentlicher Sensibilität und innerer Zerissenheit - ein Gefangener seiner eigens geschaffenen Hölle von Gesetz und Ordnung. Wie bei allen Kasdan Filmen ist das ganze Schauspielensembe famos, auch Nebendarsteller haben grosse Momente in dem Film.
Der Film fängt mit vielen Eindrücken aus der Kindheit Earps an, es sind Schlüsselszenen, die begreiflich machen warum der erwachsene Mann so und nicht anders handeln kann.
Die erste Verteidigung gegen Schurken, den Tod seiner ersten Frau, die starke Bande der ganzen Familie Earp, verschiedene berufliche Tätigkeiten, das Straucheln nach dem Verlust der Frau - das alles führt ihn irgendwann zur Ausübung als Marshall.
Dodge City und schlussendlich das legendäre Tombstone - er ist fähig, Gesetz und Ordnung durchzusetzen, nur selten aber der Liebe oder der Gnade fähig.
Die Freundschaft mit Doc Holliday, Wechselbad der Gefühle zwischen Frau und der Geliebten und schliesslich der Krieg mit der Clanton-Bande.
Wilde Schiessereien und persönliche Rückschläge - der Film schafft es immer mehr den Zuschauer für das Geschehen zu fesseln. Viele Szenen markant und kraftvoll mit viel Substanz inszeniert.
Am Schluss eine Hommage an das Thema "Legendenbildung" wie es auch John Ford in seinem Spätwerk Liberty Valance ähnlich dargestellt hat. Die Geschichten, die sich um Legenden und Mythen ranken, werden dem wirklichen Wahrheitsgehalt übergeordnet.
Bewertung: 7 von 10 Punkten
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