Samstag, 8. Dezember 2012

Sucker Punch





















Regie: Zack Snyder

Babydoll steigt von Level zu Level...

Jeder von uns hat einen Engel, einen Beschützer der über uns wacht. Wir wissen nicht welche Gestalt dieser Engel annehmen kann. Heute ist es vielleicht ein alter Mann, morgen ein kleines Mädchen. Aber lasst euch nicht durch ihre Erscheinung täuschen, sie können gewaltig sein, wie ein wütender Drache. Doch sie sind nicht hier um an unserer Stelle zu kämpfen. Sie flüstern uns nur zu, erinnnern uns daran, das es an uns liegt, das jeder von uns die Macht über die Welt besitzt, die wir erschaffen. ...wir können leugnen das es unsere Engel gibt, uns einreden sie wären nicht real, aber sie zeigen sich trotzdem, an den seltsamsten Orten und in den seltsamsten Momenten. Sie können durch jeden Menschen sprechen, den wir uns vorstellen können. Sie schreien durch Dämonen wenn es sein muss, fordern uns heraus, damit wir es wagen zu kämpfen.
In den 60er Jahren wird die junge "Babydoll" (Emily Browning) von ihrem sexuell gewalttätigen Stiefvater (Gerard Plunkett) bezichtigt für den Tod der jüngeren Schwester verantwortlich zu sein. Durch Bestechung gelingt es ihm die junge Frau als geistig krank in die Irrenanstalt Lennox Haus einliefern zu lassen. Mit einem korrupten Pfleger (Oscar Isaak) vereinbart der Vater, dass man bei Babydoll eine Lobotomie durchführen muß.
Als diese gerade stattfinden soll, wird plötzlich eine Fantasywelt gezeigt, das Irrenhaus wird zu einem Bordell. Die Psychiaterin Dr. Vera Gorski (Carla Gugino) ist dort plötzlich zur Tanzlehrerin geworden, die mit den jungen Frauen erotische Tänze einzustudieren hat.
Der Pfleger wird zum Betreiber des Etablissements, dass die Frauen unter Zwang gefangen hält.
Sie freundet sich mit vier anderen Tänzerinnen - Amber (Jamie Chung), Blondie (Vanessa Hudgens) und den beiden Schwestern Rocket (Jena Malone) und Sweet Pea (Abbie Cornish) an.
In ein paar Tagen soll die neue Mitarbeiterin Babydoll durch einen reichen Klienten, dem High Roller, die Jungfräulichkeit verlieren.
Babydoll erweist sich als starke Persönlichkeit, die mit ihren Tänzen die Zuschauer begeistern kann. Während des Tanzes lässt sich sich richtig gehend fallen und taucht in ferne Welten ein, die düster und fürchterliche Kriegsschauplätze sind.
Der erste Tanz führt sie ins feudale Japan, dort erfährt sie, dass sie von einem geheimnisvollen Mann (John Glen), dass sie fünf Dinge zur Flucht benötigt: Eine Karte, Feuer, ein Messer und einen Schlüssel. Das fünfte ist ein Rätsel.
Und kämpfen muss sie natürlich und zwar wie in einem PC-Ballerspiel.
Sie kann die anderen Girls dafür gewinnen, diesen Fluchtplan zumindest zu probieren, denn Sweet Pea ist die vorsichtigste der geballten Girlie-Power, sie hat Angst, dass ihrer jüngeren Schwester etwas zustoßen könnte und fürchtet die Rache des Bordellbesitzers...


Zack Snyder ist bekannt für die herausragende Form seiner Filme (300, Dawn of the Dead, Watchmen, Die Legende der Wächter).
Auch "Sucker Punch" hat herausragende formale Fähigkeiten, die düstere, dunkle Ausstattung aller gezeigten Welten ist sehr gut gelungen und bilden zusammen eine starke visuelle Einheit.
Auch wird der Prolog am Ende des Films wieder in Erinnerung gerufen, so dass die Faszination ein bisschen angehoben wird.
Snyder selbst bezeichnet seinen Amazonen-Kracher als eine "Alice im Wunderland" Variante mit Maschinenpistolen.
Sicherlich hatte Snyder aber auch den Welterfolg "Inception" im Sinn, der mit den vielen Ebenen des Traums spielte.
Natürlich ist die Story extrem absurd, darin liegt eine Schwäche des Films, die andere liegt vielleicht auch in der Machart der Actionsequenzen, die so extrem modern mit Zeitlupe, Freeze Frames, Bildbeschleunigung und computeranimierter Akrobatik aufwartet, dass die Atmosphäre trotz exqusiter Bilder teilweise stark leidet.
Am schlimmsten fand ich dies bei der Sequenz mit den deutschen Zombiesoldaten. Der Kampf mit dem Drachen dagegen kommt wieder etwas spannender in Fahrt.
Manchmal hatte ich das Gefühl, dass der Film ne arge Gurke ist - aber dann folgte auch gleich wieder eine gute Szene mit grandioser Bildsprache, die das knallige Szenario immer wieder in neuem Licht erscheinen liess.
Hin und hergerissen vergebe ich dennoch 7 Punkte, weil der Film eine extreme Eigenständigkeit aufweist und der Erinnerungswert sehr hoch sein müsste.
Man sollte "Sucker Punch" aber nicht ernst nehmen, es ist eine abgedrehte, edel aussehende Trashversion von Inception, unterlegt mit reichlich viel Songs, die die Kampfszenen rockig aussehen lassen.


Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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