Regie: Edward Zwick
Zeitenwende..
Obwohl die Action in Edward Zwicks Japan Epos "Last Samurai" nicht
vernachlässigt wird, hat der Film in seiner Laufzeit von 154 Minuten
auch stille und meditative Momente. Manche Filme von Edward Zwick wie
"Blood Diamond" oder "Legenden der Leidenschaft" mögen überbewertet
sein, aber mit "Glory" und "last Samurai" sind ihm zwei interessante
Filme über kriegerische Handlungen gelungen. In "Glory" mit der 54.
Massachusetts Freiwilligeninfanterie, die aus dunkelhäutigen Soldaten
bestand und die auf der Seite der Union kämpften. Dafür gab es 3 Oscars
und auch eine Regie-Nominierungen bei der Vergabe der Golden Globes.
"Last Samurai" entstand eine weiteres überzeugendes Epos über das Ende
der Samurai, dass sich zur Zeit der Aufstände zwischen 1868 und 1877
langsam aber sicher vollzog
1876
wird der ehemalige Hauptmann der US-Armee, Nathan Algren (Tom Curise),
ein erfahrener Soldat, der zu einem bitteren Alkoholiker geworden ist
und durch die Gräueltaten, die er während der Indianerkriege begangen
hat, traumatisiert ist, von seinem ehemaligen kommandierenden Offizier
Colonel Bagley (Tony Goldwyn) angesprochen. Bagley
bittet ihn, die neu geschaffene kaiserlich-japanische Armee für einen
japanischen Geschäftsmann, Omura (Massato Harada), auszubilden. Dieser
beabsichtigt, mit der Armee einen von Samurai angeführten Aufstand gegen
Japans neuen Kaiser zu unterdrücken. Trotz seines Hasses auf Bagley nimmt der verarmte Algren den Job des Geldes wegen an. Er wird von seinem alten Freund, Sergeant Zebulon Gant (Billy Conolly) nach Japan begleitet. Bei
seiner Ankunft trifft Algren Simon Graham (Timothy Spall), einen
britischen Übersetzer, der sich mit der Kaste der Samurai auskennt. Algren
bemerkt sofort, dass die kaiserlichen Soldaten einfach eingezogene
Bauern mit schlechter Ausbildung und wenig Disziplin sind. Während er ihnen das Schießen beibringt, erfährt Algren, dass die Samurai eine von Omuras Eisenbahnstrecken angreifen. Omura schickt die Armee dorthin, trotz Algrens Protesten, dass seine Auszubildenden noch nicht bereit seien. Die
Schlacht endet in einer Katastrophe, da die undisziplinierten
Wehrpflichtigen in die Flucht geschlagen werden und Gant getötet wird. Algren kämpft bis zum Letzten, bevor er umzingelt wird; Er
erwartet seinen Tod und wird gefangen genommen, als der
Samurai-Anführer Katsumoto (Ken Watanabe) beschließt, ihn zu verschonen. General
Hasegawa (Togo Igaawa), ein ehemaliger Samurai, der in der kaiserlichen
Armee dient, begeht Seppuku, anstatt gefangen genommen zu werden. Algren
wird in Katsumotos Dorf gebracht und auf Katsumotos Wunsch von Taka
(Koyuki), Katsumotos Schwester und Witwe eines von Algren getöteten
Samurai, aufgenommen. Obwohl er zunächst schlecht behandelt wird, erlangt er schließlich den Respekt der Samurai und kommt Katsumoto nahe. Mit
der Hilfe von Taka überwindet Algren seinen Alkoholismus und seine
Schuldgefühle, lernt die japanische Sprache und Kultur und wird in der
Kunst des Kenjutsu ausgebildet. Er
entwickelt Sympathie für die Samurai, die darüber verärgert sind, dass
das Tempo der modernen Technologie die Traditionen ihrer Gesellschaft
untergraben hat. Algren und Taka entwickeln eine unausgesprochene Zuneigung zueinander. Eines Nachts dringt eine Gruppe Ninja in das Dorf ein und versucht, Katsumoto zu ermorden. Algren
rettet Katsumoto das Leben und hilft dann bei der Verteidigung des
Dorfes. Algren stellt auch fest, dass Katsumoto alles andere als ein
Feind des Kaisers ist. Daher begleitet er ihn auch zu dem jungen und
labilen Herrscher (Shichinosuke Nakamura), der zu einer Marionette von Omura wurde.....
Tom Cruise spielt Nathan Algren, einen amerikanischen Hauptmann des
7. Kavallerieregiments, dessen persönliche und emotionale Konflikte ihn
nicht loslassen. In der Lebensweise der Samurai und deren System findet
er eine neue Heimat und Erfüllung. Eine Philosophie, in der Ehre,
Konzentration, Gelassenheit, Loyalität, Glaubwürdigkeit und Durchsetzungsstärke einen starken Platz einnehmen. Die
Handlung des Films wurde durch den von Saigō Takamori angeführten
Satsuma-Aufstand von 1877 und die Verwestlichung Japans durch
ausländische Mächte inspiriert. " The Last Samurai" spielte insgesamt
456 Millionen Dollar[3] an den Kinokassen ein und wurde der
sechstumsatzstärkste Film des Jahres 2003 und wurde mit insgesamt 4
Oscarnominierungen belohnt: Ken Watanabe in der Kategorie "Beste
männliche Nebenrolle" und für den besten Schnitt, die besten Kostüme und
bester Ton. Sehr lobenswert auch der Soundtrack von Hans Zimmer und die
Leistung von Kameramann Jon Toll.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
Frühere Einschätzung:
Regie: Edward Zwick
Blutleerer Samurai Kämpfer...
Die Filme von Edward Zwick sind leider nicht mein Ding. Roter Faden seiner Inszenierung ist für mich die sich allmählich einschleichende Langeweile, das war bei "Glory" oder "Legenden der Leidenschaft" ebenso. Dabei sind ja seine Themen, die er wählt eigentlich interessant und bei der Bildgestaltung läuft er ja regelmässig zur Höchstform auf. Ich glaub, er schielt irgendwie nach dem Oscar und kennt die Zutaten, die die Academy mag. Am besten keinen Widerhaken setzen, viel Mainstream mit pseudo-Anspruch und vor allem nie zu schräg.
Im Falle vom "Last Samurai" ist die Enttäuschung auch deshalb so ärgerlich, weil ich als Kurosawa Fan vom Trailer des Films extrem angesprochen wurde. Da wird die Sequenz hervorgehoben, wie Cruises Soldaten die erste Begegnung mit der Samurai Sippe haben - im Wald, mystisch und toll inszeniert.
Leider sehen wir im Trailer auch schon das Beste vom Film, der erweist sich in der Gesamtheit als anfänglich interessant, irgendwann bemerkt man aber an den drögen Dialogen die Schwachstellen. Diese laufen recht oberflächlich, mit Klischees übersät ab und lassen keine echte Inspiration aufkommen. Nichts gegen Tom Cruise, der ja bewiesen hat, dass er ein guter Schauspieler sein kann. Aber ich halte ihn im Last Samurai völlig fehlbesetzt, er bringt die Wandlung zum Samurai nicht mal in Ansätzen stimmig rüber, agiert bemüht und bleibt seltsam blutleer.
Fazit: Wer schöne Bilderfilme mag, kommt hier auf seine Kosten. Angereichert mit Action - ja, ist dabei. Nicht ganz dumme Dialoge, jedoch irgendwie unverbindlich bis gähnend langweilig - eben nette Unterhaltung ohne Wunsch nach Faszination - das ist gegeben. Man kann sogar während der Vorführung im Heimkino bügeln oder so.
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Bewertung: 4 von 10 Punkten.
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