Donnerstag, 6. Dezember 2012

Big Fish


























Regie: Tim Burton

Schöne, sentimentale Botschaft...

Tim Burton - Märchenerzähler: Batman, Batman II, Beetlejuice, Mars Attacks, Nightmare before Christmas, Edward mit den Scherenhänden, Sleepy Hollow. Das spricht schon für die Qualität eines Regisseurs, wenn man mehrere Filme spontan aufzählen kann und zudem noch die Handschrift einer im positiven Sinne kindlichen Phantasie erkennt.
"Big Fish" ist ganz anders und dennoch reiht sich sein neues Werk nahtlos in sein bisheriges Gesamtwerk ein.

 Ein Märchen, aber vor allem auch ein erwachsener Film - der Wunsch nach dem Wiederfinden "magischer Augen", die wir auf dem Weg zum Erwachsenen irgendwo verloren haben. Schauplatz ist diesmal weder Geisterstadt, Geisterschloss oder Gotham City...wir befinden uns im Amerika der Gegenwart. Bei der Durchschnittsfamilie, irgendwie in Liebe miteinander verbunden und dennoch durch einen Konflikt zwischen Vater und Sohn getrennt. Der Vater war schon immer, sehr zum Leidwesen des Sohns, eher der Märchenerzähler, der seine eigene Lebensgeschichte mit viel Phantasie und kaum glaubwürdigen Geschichten aufgepeppt hat - ein Riese als Freund, eine Phantasiestadt, eine Hexe, Held im Krieg etc. Ein Lügner ? Ein Aufschneider ? Seine Geschichten passen nicht in den durchschnittlichen Alltag. Aus der Perspektive des Sohns bekommen wir das Jägerlatein nacherzählt und entlarven den Vater auch ziemlich schnell als sympathischen aber unverbesserlichen Aufschneider, der nie sein wahres Ich preisgeben konnte und sich hinter überzogenenen und gar verlogenen Geschichten versteckt und aufgewertet hat.
Der Film führt uns auf diese rationale Fährte, irgendwann bemerken wir, dass neben uns auch eine irrationale Linie folgt und immer mehr führt uns der Weg auf die andere "yellow brick road"...bis ans Finale. Dies hält einen glücksbringenden Moment für uns Zuschauer bereit, der, und ich möchte nicht allzu viel verraten, etwas ganz GROSSES in sich birgt.
Ich hab mich nach dem Film sehr wohl gefühlt, er regt zum Nachdenken auf vielerlei Ebenen an, vor allem zieht er dem Tod den Stachel und sagt ja zum Leben und zu allem was dazugehört.
Dieser Film, der anfänglich wie viele leicht sentimentale Hollywoodfilme mit einer dicken Prise Kitsch daherkommt, fährt mit jeder Minute und das sehr leise einen ganz anderen Plan.

Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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