Freitag, 7. Dezember 2012
Gesetz der Rache
Regie: F. Gary Gray
Selbstjustiz de Luxe
Von einer Sekunde auf die andere wird das Leben von Clyde Shelton (Gerard Butler) zum schlimmsten Alptraum. Der fürsorgliche Familienvater verbringt den Abend mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter, als es plötzlich an der Haustür klingelt. Er öffnet und zwei Männer stürmen herein, zum äussersten bereit, dass der Raub gelingt. Der eine, Clarence Darby (Christian Stolte) will die Zeugen auch zum Schweigen bringen und sticht auf den am Boden liegenden Clyde mit dem Messer ein. Schwer verletzt muss er mitansehen, wie der perverse Kriminelle auch seine Frau absticht und mit dem Kind ins Nebenzimmer verschwindet.
Ein paar Wochen später: Clyde erfährt vom Staatsanwalt Nick Rise, dass nur durch einen Deal mit einem der beiden Täter, zumindest ein bisschen Gerechtigkeit erlangt werden kann. Indem Clarence Darby eine Aussage macht, die seinen Kumpanen Rupert Ames (Josh Stewart) als Rädelsführer und Mörder bezichtigt, kommt der Lügner als Mithelfer mit ein paar Jahren Gefängnis davon. Fassungslos und ohnmächtig aufgrund einer korrupten Justiz muss der Mann den faulen Deal schlucken.
10 Jahre später: Der Hinrichtungstermin für Ames steht an. Nick Rise und seine junge Kollegin Sarah Lowell (Leslie Bibb) sind unter den Zuschauern, wenn der für schuldig gesprochene Mörder schmerzlos hingerichtet werden soll. Doch es kommt beim Todeskandidaten zu Komplikationen und qualvollen Schmerzen. Verdächtigt wird sofort sein ehemaliger Kumpel Darby, der inzwischen wieder auf freiem Fuß ist. Bevor die Polizei den Verdächtigen verhören kann, wird dieser jedoch in eine Falle seines Rächers tappen. Doch dies ist erst der Anfang von Sheltons grauenvollem Racheplan...
Regisseur F. Gary Gray (Verhandlungssache, Italian Job) inszenierte "Gesetz der Rache" ziemlich furios mit sehr vielen geschickten Wendungen, die man so nicht vermuten würde.
Denn der Racheplan fängt dort erst an, wo man ihn als beendet vermuten würde. Hauptthema des Films ist somit der Kopfkrieg zwischen einem versierten Staatsanwalt und einem zu allem entschlossenen Racheengel, der die Hölle in Philadelphia entfesselt.
Natürlich muss man schon anmerken, dass es einige Logiklöcher gibt und etliche Überzogenheiten, die man schlucken muss.
Angefangen mit der Anfangskonstellation, dass es in der amerikanischen Justiz möglich sein soll, mit dem Mörder (schliesslich ist der Familienvater Zeuge und auch sein Kumpane) einen Deal einzugehen und nicht mit dem Mittäter, der weniger Schuld auf sich geladen hat.
Nun gut: So geht es denn auch weiter. Aber F. Gary Gray inszenierte so straff und spannend, dass man gar nicht solange über diese Ungereimtheiten nachdenken wird.
F. Gary Gray schafft das seltene Kunststückchen, dass man sich zuerst auf der Seite des rächenden Mannes stellt und diese Positionierung nur schwer aufgeben möchte. Auch wenn dieser Sympathieträger immer irritierender wirkt und der kühl kalkulierende Staatsanwalt, den man zuerst wegen des Deals verurteilt, immer mehr auf die gerechten Seite rückt.
Die beiden Kontrahenten liefern sich ein gutes Katz und Maus Spiel in diesem spannenden, etwas absurden, aber immer überraschendem Thriller.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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